Sparkassenforum: Wie das Internet uns verändert

Professor Dr. Ewald Wessling – ein ausgewiesener Experte

Merzig. Alljährlich gegen das Jahresende lädt die Sparkasse Merzig – Wadern ihre treuen Kunden und Geschäftspartner zum Sparkassenforum, das immer von einem renommierten Gast gestaltet wird. In diesem Jahr begrüßte Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs mit Professor Dr. Ewald Wessling einen ausgewiesenen Experten in Sachen Int7639ernet und digitaler Wandel in der Merziger Stadthalle.
Das Internet ist gerade in diesen Tagen in aller Munde, Hackerangriffe, Wahlbeeinflussung und vor gar nicht allzu langer Zeit der „arabische Frühling“ geben viel Stoff zum Nachdenken. Nicht nur Marc Zuckerberg und facebook wird angekreidet, dass Meinungen beeinflusst werden. Auch bei uns hat eine Art Hasssprache Einzug gehalten, der nach übereinstimmender Meinung vieler Politiker Einhalt geboten werden muss. Aber das Internet und die digitalen Medien haben nicht nur auf die Meinungsbildung Einfluss, sondern auch auf viele and7642ere Bereiche des täglichen Lebens und des Berufslebens gleichermaßen. Vieles hat sich in den vergangenen 10 Jahren verändert. War beispielsweise vor wenigen Jahren noch das Handy Kommunikationsmittel Nr. 1 so ist heute das Smartphone kaum mehr wegzudenken. War gestern noch das eMail bevorzugter Nachrichtenübermittler, so ist mittlerweile längst SMS oder Whats Up an diese Stelle getreten. Auch im Berufsleben hat der digitalen Wandel vieles verändert und hat manche Sorge um den Arbeitsplatz geschaffen. Die Frage „Was machen diese Geräte aus mir und meinem Leben“ wird immer häufiger gestellt. Mit diesen Worten führte Frank Jakobs in das Referat des Gastes ein, allerdings verbunden mit dem Hinweis, dass der Mensch für die Sparkasse immer im Mittelpunkt stehen werde.

Wir stehen erst am Anfang

Gleich zu Beginn seiner Ausführungen machte Professor Wessling, der deutlich, dass die digitalen Medien, das Leben bereits in vielen Bereichen verändert haben, aber dass wir dennoch erst an der Schwelle des digitalen Zeitalters stehen.7650 Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er die bisherige Entwicklung auf. So habe sich aus der alten Vinylschallplatte die CD entwickelt, die mittlerweile vom Mp 3 Player überrollt werde. Der Musikliebhaber finde bei iTunes über eine Milliarde Musiktitel, die er für einen Euro auf seinem Player speichern könne. Ein anderes Beispiel sei das Buchangebot von Amazon. Über viereinhalb Millionen Bücher seien dort abrufbar. Weitere Beispiele seien Google oder Facebook, wo mittlerweile 500 Millionen Nutzer weltweit registriert sind. Die Macher haben jeweils nur eine digitale Plattform entwickelt und zur Verfügung gestellt, in denen die Nutzer „arbeiten“ – und die Macher zu Millionären werden ließen.

Der digitale Wandel ist disruptiv

Den digitalen Wandel haben manche Unternehmen „verschlafen“. Als Beispiel hierfür nannte er die Firma Kodak, die an der Entwicklung der digitalen Kameras maßgeblich beteiligt gewesen sei, die Entwicklung aber nicht ernst nahm. Wenig später ging das Unternehmen, das ehedem 80 000 Menschen weltweit beschäftigt hatte in Konkurs.
Dies verdeutliche, dass der digitale Wandel disruptiv sei. Den Innovationen könne man sich nicht entgegenstellen, sonst verliere man. Es gelte zu lernen die „digitale Spreu vom Weizen zu trennen“ und den gesunden Umgang mit den Chancen und Möglichkeiten zu entwickeln. Der Zugang zu den Informationsquellen, die das Internet biete, sei außerordentlich wichtig. Portale zu nutzen sei ein hilfreiches Mittel.7657 Auch im Berufsleben gelte es neue Wege zu finden, das Teilen werde immer wichtiger. Die Entwicklung eines gesicherten Grundeinkommens, die in der jüngeren Vergangenheit in die Diskussion geraten sei, sei nicht von der Hand zu weisen, denn die digitale Revolution 2.0 werde mit einer Reduzierung der Arbeitsplätze einher gehen.
Nach dem Vortrag des Professors ging Chefredakteur Norbert Klein vom Saarländischen Rundfunk im Gespräch mit Ewald Wessling auf Fragen zu diesem Thema ein. Die Diskussion setzte sich auch nach dem „offiziellen“ Teil des Sparkassenforums in gemütlicher Runde fort.

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