30 Millionen Euro für 48 städtebauliche Maßnahmen

Tag der Städtebauförderung findet im Dillinger Lokschuppen statt

Dillingen. Seit drei Jahren gibt es den Tag der Städtebauförderung, der bundeseinheitlich am gleichen Tag durchgeführt wird, 2017 am 13. Mai. Im Saarland ist Dillingen nach Neunkirchen und Mettlach die dritte Kommune, die die Durchführung dieses Tages übernommen hat.
„Auf den Zuschlag dafür sind wir ein bisschen stolz“, sagte Bürgermeister Franz Josef Berg bei der gestrigen Pressekonferenz. Zumal es einen bedeutsamen Anlass gibt: In diesem Jahr wird das Umfeld eines bedeutsamen Bauwerkes fertiggestellt „damit ist der Lokschuppen rundum perfekt“, betonte Dillingens Bürgermeister. Und zudem ist er ein Bauwerk, das ohne die Mittel aus der Städtebauförderung nicht habe gestemmt werden können.
30 Millionen Euro Tag der Städtebauförderung in DillingenGebaut wurde der Lokschuppen um 1900, er wurde mehrmals erweitert, weil Dillingen als damaliger Eisenbahn-knotenpunkt der optimale Standort für die Wartung und Reparatur der Loko- motiven war, der Dampflokomotiven. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Eisenbahnverkehrs starb die Dampflok langsam aus – und damit benötigte man auch keinen Lokschuppen mehr. Man verlor ihn quasi aus den Augen, er wurde zur Ruine bis dann findige Dillinger Bürger ihn aus seinem Dornröschenschlaf weckten und den Gedanken an eine neue, andere Nutzung entwickelten. 2004 begann die Sanierung des Gebäudes und seines Umfeldes durch die Stadt Dillingen. Unterstützt durch Fördermittel aus Bund, Land und EU. Insgesamt, so berichtet Berg, wurden 18 Millionen Euro in 13 Jahren benötigt, davon 8 Millionen als Zuschuss. Entstanden ist eine moderne Veranstaltungshalle mit einem Umfeld, das dem Charakter der Halle angepasst ist. Bis zu 2000 Besucher finden hier Platz. Konzerte, Theaterveranstaltungen, Messen, Kongresse, Galas, Vorträge, Firmenfeiern, Gewerbeausstellungen und vieles mehr finden heute hier statt. Noch ist nicht alles ganz fertig, bis September wird es noch dauern, dann sitzt auch im Umfeld der letzte Tupfen auf dem i. Aus einer Industrieruine ist dann ein Schmuckstück geworden, um das Dillingen von mancher Stadt beneidet wird. Ein Schmuckstück, das ohne entsprechende Zuschüsse wohl nicht entstanden wäre.
„Gerade deshalb ist der Tag der Städtebauförderung so wichtig“, betonte Minister Klaus Bouillon, der im neuen Kabinett auch für das Bauen zuständig sein wird. Am Samstag wird er gemeinsam mit Bürgermeister Franz Josef Berg den Tag der Städtebauförderung eröffnen. Anschließend wird er vor dem Lokschuppen eine Stele enthüllen, die weithin sichtbar den Namen Lokschuppen zeigt. Bouillon kommt nicht mit leeren Händen nach Dillingen, sondern er hat ein wohl gefülltes Füllhorn dabei, in dem sich 30 Millionen Euro befinden. Damit sollen 48 städtebauliche Maßnahmen gefördert werden. Für diese Maßnahmen wird der Minister am Samstagnachmittag Zustellungsbescheide an die entsprechenden Gemeinden überreichen. Nach einer Studie, so berichtet der Minister, zieht eine Förderung in Höhe von 1 Euro in der Regel eine privatwirtschaftliche Folgeinvestition in Höhe von 7 Euro nach sich. Das bedeutet in Bezug auf die aktuelle Förderungsumme von 30 Millionen Euro, dass diese Summe eine Folgeinvestition vom 210 Euro nach sich ziehen wird. Im Anschluss an die Übergabe der Bescheide wird eine Ausstellung eröffnet, die die Entwicklung Dillingens zeigt. Sie trägt den Titel „Wir sind stolz auf unsere Stadt – auch in Zukunft“. Parallel dazu beginnt ein Stadtspaziergang, der überschrieben ist mit dem Namen „Die Innenstadt zeigt außergewöhnliche Orte“.

Diese 30 Millionen „Mittel für die Städtebauförderung“ sollen allerdings nicht in den sozialen Wohnungsbau fließen. Dieser soll völlig neu organisiert werden, kündigte Minister Klaus Bouillon an, denn der soziale Wohnungsbau habe in den vergangenen 15 Jahren nicht stattgefunden: „Hier ist noch viel Luft nach oben“, sagte er und betonte, dass pragmatische Lösungen gefunden werden müssten.

Print Friendly, PDF & Email