„Celebrating Billie Holiday“ im Dillinger Lokschuppen

Es war der erwartete Leckerbissen…

Dillingen (ara). Ein kultureller Leckerbissen stand auf dem Programm des ausverkauften Dillinger Lokschuppens. „Celebrating Billie Holiday“ war es überschrieben, präsentiert wurde es von der WDR Big Band unter der Leitung von Michael Abilene, gemeinsam mit der von der Elfenbeinküste stammenden Sängerin Cécile Verny.
Billie Holiday war eine der großen Jazzinterpretinnen, noch vor Ella Fitzgerald. Mit ihren sehr eindrücklich vorgetragenen Songs und Balladen hat sie ab etwa 1929 Einfluss auf die Jazzszene genommen.
Michael Abilene, seit 2004 Chefdirigent der WDR Big Band, hat bereits zu Beginn seiner Tätigkeit ein Projekt mit Liedern der Jazzikone gestartet, zunächst mit einer anderen Sängerin, die dieses Projekt jedoch nicht fortführte. Die Zusammenarbeit mit Cécile Verny in einem anderen Projekt ließ den Gedanken reifen, das Billie Holiday Thema mit ihr zu verwirklichen. Nach anfänglichem Zögern griff die in Freiburg lebende vielseitige Sängerin zu, mit anfänglicher Skepsis. 2008 entstand dann die CD „Celebrating Billie Holiday“. Michael Abilene hatte dafür eine ganze Reihe von Titeln neu arrangiert, zeitgemäßer gestaltet ohne dabei das Original aus den Augen zu verlieren. Der in New York geborene und aus einer Musikerfamilie stammende Michael Abilene zählt heute zum handverlesenen Kreis amerikanischer Komponisten und Arrangeure, die ihre Spuren im Jazz der Gegenwart hinterlassen. Die WDR Big Band hat längst Kultstatus. Besetzt ist sie mit 18 Musikern, von denen jeder einzelne ein hervorragender Solist ist. So ist es kaum verwunderlich, dass das Konzert in dieser ungewöhnlichen Zusammensetzung im Dillinger Lokschuppen das Prädikat ausgesprochen außergewöhnlich mehr als verdient.
Für das Programm ausgesucht waren zahlreiche Titel Billie Holidays, bekannte und weniger bekannte. Cécile Verny hat dabei die Songs nicht etwa kopiert und versucht Billie Holiday zu kopieren, sondern sie gab jedem der Songs ihre eigene Note. Ob es nun berühmte und gefeierte Titel wie „Lover Man“ oder „I cover the Waterfront“ oder Balladen wie „You don’t Know what love is“ waren, die Sängerin überzeugte stets mit ihrer Interpretation und gab dem Publikum stets das Gefühl etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches zu erleben.
Der Lokschuppen erwies sich einmal mehr als ein Veranstaltungsort, an dem außergewöhnliche Konzerte eine exzellente Heimstatt haben.

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