Respekt ist das Wichtigste

Saarlouis. Gabriele und Wilhelm Brech wurden für ihr soziales Engagement mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Innenminister Stephan Toscani überreichte die Orden in Saarlouis.

„Vielen Dank für das Engagement, für Ihre guten Taten“, sagte Oberbürgermeister Roland Henz zu den Eheleuten Brech bei der feierlichen Ordensverleihung im Saarlouiser Rathaus. Für ihr humanitäres Engagement im Bereich der Rumänienhilfe und insbesondere der Kinderhilfe wurden Gabriele und Wilhelm Brech vom Bundespräsidenten Horst Köhler ausgezeichnet. Innenminister Stephan Toscani überreichte die Auszeichnung. „Ihr Verhalten ist vorbildlich und verdient höchste Anerkennung“, sagte Toscani.

Aktiv in der Rumänienhilfe

Es begann, als der Diskothekenbesitzer Wilhelm Brech vor 20 Jahren einen Hilfstransport nach Rumänien unterstützte und so auf die dortigen Verhältnisse aufmerksam wurde. Das Paar wurde aktiv in der Rumänienhilfe und aktive Mitglieder im Verein „Rumänienhilfe direkt“. Die Brechs führten über 100 Hilfstransporte mit medizinischen Gütern, Lebensmitteln Ordensverleihung Brech und Kleidung für Familien und soziale Einrichtungen durch. 1993 gründeten die Beiden den Verein „Kinderhilfe Rumänien“, um die Lebenssituation rumänischer Kinder zu verbessern. Viele Kinder vor Ort waren schwer sehgeschädigt und so organisierten die Brechs Augenoperationen im Saarland. Mit Hilfe der Ärzte der HNO-Klinik Sankt Theresia und des Winterbergkrankenhauses in Saarbrücken sowie der Augenklinik in Sulzbach, welche die Operationen kostenlos durchführten, konnten 19 Kinder operiert werden. Während der Behandlungsdauer versorgte und beherbergte das Paar die Begleitpersonen der Kinder in ihrem Haus in Saarlouis. Daneben organisierten und finanzierten sie Veranstaltungen für Altenheime. „Sie haben ihr Herz geöffnet, wodurch sich ihr Leben verändert hat“, so der Innenminister.

Diese Hilfe war außergewöhnlich

Auf das soziale Engagement machte Eva Leinen, eine Freundin des Paares, aufmerksam. Sie schrieb einen Brief an den Ministerpräsidenten Peter Müller und brachte damit die Sache ins Rollen. Zur Feierstunde waren auch viele Wegbegleiter, Sponsoren und Vertreter des Saarlouiser Stadtrates geladen. Zu den Männern der ersten Stunde gehört Costica Ignat aus Rumänien. Wilhelm Brech hatte beim ersten Besuch Sprachprobleme und fragte auf der Straße, wer ihm beim Übersetzen behilflich sein könnte. Ignat bekam das mit und stellte sich als Dolmetscher zur Verfügung. Aus der zufälligen Begegnung wurde eine langjährige Freundschaft. „In der Not kamen viele Spenden, aber die Hilfe der Familie Brech war außergewöhnlich“, sagte Ignat. Gabriele und Wilhelm Brech hätten viele Augenlichter und Menschenleben gerettet, betonte er. „Für uns ist es eine besondere und unerwartete Ehre“, sagte Wilhelm Brech. Sein besonderer Dank galt den Sponsoren, ohne deren Unterstützung sie es nicht geschafft hätten, meinte er. „Das Wichtigste ist der Respekt, vor den Kranken, den Behörden und allen Menschen, dann klappt das auch“, sagte er. Im Anschluss steckte der Innenminister unter Beifall der Gäste den Eheleuten die Verdienstmedaille an. sb

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