Knapper Sieg nach hartem Kampf

9947 Saarlouis. Nach vier aufeinander folgenden Niederlagen in Pflichtspielen sind die Royals wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit einem hart umkämpften 76:73 Sieg über die portugiesische Mannschaft AG Vagos wahrten die Saarlouiserinnen ihre Chance auf den Einzug in die nächste Runde des EuroCups.
Wie schon häufiger in dieser Saison sah es zunächst nicht gut aus, der Start ging deutlich an die Portugiesinnen, die schnell mit 16:3 führten. Wer also nach dem 90:71 Sieg aus dem Hinspiel einen Spaziergang erwartet hatte, sah sich getäuscht. Das zweiteViertel konnten dann die Royals mit 21:14 für sich entscheiden, so dass sie zur Pause mit 42:37 in Führung gingen.
9949 Das Team aus Vagos blieb jedoch ein gleichwertiger Gegner. Das dritte Viertel ging knapp mit 20:19 an die Heimmannschaft. In den letzten 10 Minuten setzte die Mannschaft aus Portugal nochmals alles auf eine Karte und ging kurzfristig in Führung. 46 Sekunden vor der Schlusssirene stand es 73:73, eine Verlängerung lag in der Luft. Doch die Nerven von Teamcaptain Stina Barnert waren an diesem Abend gestählt: zwei Freiwürfe am Ende sicherten den knappen Sieg.
Stina war auch mit 16 Punkten die erfolgreichste Werferin auf Seiten der Royals. Mit 13 Punkten erzielte Anja Stupar ebenso ein zweistelliges Ergebnis wie Shanara Holliquest mit 12 Punkten und Janina Wellers mit 9959 10 Punkten. Weitaus erfolgreichste Korbschützin der Mannschaft aus Vagos war Chinese Nwagbo, die überragende 33 Punkte für sich verbuchen konnte.
Cheftrainer René Spandauw bescheinigte seiner Mannschaft ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner. Der erfahrene Coach hob hervor, dass eine Mannschaft nach vier aufeinander folgenden Niederlagen mental nicht frei sei. Die daraus resultierende Verunsicherung müsse erst überwunden werden, dies sei im Lauf des Spieles gelungen und damit sei auch eine gute Grundlage für die kommenden Spiele gelegt. 
Auch Assistenztrainer Mariusz Dziurdzia hob hervor, dass Vagos wesentlich stärker gespielt habe, als bei seinem Heimspiel 9974vor drei Wochen. Bereits am Sonntag steht das nächste Heimspiel der Royals auf der Tagesordnung: Die Bundesligarunde geht weiter mit einem Spiel gegen die Rhein Main Baskets, das am Sonntag (21.11.) um 15 Uhr in der Stadtgartenhalle angepfiffen wird.
Die nächsten Wochen sehen ein Mammutprogramm für die Royals vor. Nach dem Heimspiel gegen die Rhein-Main-Baskets geht es nach Ungarn zum Eurocup-Rückspiel gegen Seat Györ am 25.11. Bereits am nächsten Abend steht das Pokalspiel gegen Heli Donau Ries auf dem Programm. Wieder zwei Tage später müssen die Royals in Wolfenbüttel antreten, danach folgt am 1.12. das Rückspiel gegen Nantes Rezé Basket. Die Royals müssen also innerhalb weniger Tage weite Strecken zurücklegen, innerhalb von 72 Stunden drei Pflichtspiel bestreiten und dabei  9964 4200 Kilometer in einem Kleinbus zurücklegen.
Alle Versuche des Managements zumindest das Pokalspiel gegen Donau Ries verschieben zu lassen, scheiterten nach Auskunft von Headcoach René Spandauw am Widerstand aus Donau Ries. Spandauw betonte im Pressegespräch, man habe der gegnerischen Mannschaft drei verschiedene Ausweichtermine angeboten, die jedoch alle abgelehnt worden seien. Er wertete das Verhalten der gegnerischen Mannschaft als ausgesprochen unsportlich. Kritik gab es auch an der Ansetzung der Spieltermine, die wettbewerbsverzerrend sei. In seiner Mannschaft gebe es einige junge Spielerinnen, die durch solche Terminplanungen extrem überfordert seien. Auf die Frage, ob man bei einem der Wettbewerbe nunmehr die Zügel etwas schleifen lassen wolle, betonte Spandauw allerdings, grundsätzlich wolle er und seine Mannschaft jedes Spiel gewinnen. Deshalb werde man alle Spiele mit der entsprechenden Einstellung angehen.

Meinung

René Spandauw hat Recht. Bei der Ausarbeitung des Spielplanes wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl und Rücksichtnahme angebracht gewesen. Schließlich waren die Royals im letzten Jahr im Halbfinale des EuroCups und gehörten damit zu den besten Mannschaften Europas. Was sicher dem Ruf des deutschen Damenbasketballs nutzte. Unverständlich bleibt auch das Verhalten des Managements aus Donau-Ries, das offenbar ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Spielerinnen auf dem einmal angesetzten Termin beharrte und sich offenbar einen Vorteil von der Dauerbelastung der Royals verspricht. Wie man es besser macht, haben die Royals in der letzten Spielzeit selbst demonstriert: als damals Wasserburg aus ähnlichen Gründen mit der Bitte um Terminverlegung an Saarlouis herantrat, wurde man sich schnell einig, denn die Gesundheit der Spielerinnen ging vor. Dieses Verhalten könnte man manchem Sportmanager als Lehrstück empfehlen.                                                                                                      aramedien

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