Ein Konzert von Marcel Adam sollte man nicht versäumen

Losheim (aram). In einem ausgesprochen gut besuchten Konzert stellte Liedermacher Marcel Adam Marcel Adam bei der Vorstellung seiner neuen CD  7077seine neue CD „Halleluja“ in der Losheimer Eisenbahnhalle vor. Der Barde, der im lothringisch-saarländischen Grenzbereich lebt, hat damit seine achte CD auf den Markt gebracht und es ist fürwahr nicht die schlechteste.
Marcel Adam ist gerade 60 geworden, gleichzeitig feiert er sein dreißigjähriges Bühnenjubiläum. In seinen musikalischen Anfangsjahren hat er vielleicht etwas mehr „gecovert“, war längere Zeit mit Lothar Winkler unterwegs bevor er sich solistisch engagierte und die erste CD auf den Markt brachte „Gonz elähn“ ´hieß sie damals dann auch typischerweise.
Es war ein weiter Weg von dieser CD bis zur aktuellen „7073Halleluja“ und doch schließt sich hier der Kreis. Manches wurde überarbeitet, neu gewichtet, neu produziert. Vor allem nachdenkliche Chansons sind es, die neu aufgelegt wurden, Chansons aus den ersten Stunden wie der „Honns im Schnookenloch“ oder „J’aime la maman du bébé“ tauchen wieder auf im neuen Programm oder hierzulande kaum bekannte Chansons wie „Lisboa“ von Charles Aznavour, ein Lied, das sich ironisch-satirisch mit einem eitlen Fant befasst – überhaupt, viele seiner neuen Lieder haben Tiefgang, zwingen dazu, dass man sich damit befasst. Schade, dass einige Radiomacher meinen, „manche dieser Lieder passen nicht in das Programmschema“. Müssen Lieder denn in ein Schema passen, fühlt man sich zu fragen genötigt? Wenn ein Lied wie „Jesus im Rollstuhl“ sich mit Behinderten befasst, wenn Marcel in seiner Anmoderation sagt, „wenn Jesus heute wieder auf die Erde käme, käme er vielleicht als Behinderter“, braucht es dafür ein „Schema“, das ist eine Frage, die sich dem Berichterstatter aufdrängt.
Christian di Fantauzzi  7035Viele der Moderationen, die Marcel Adam zwischen die einzelnen Lieder streut, sind nachdenklich bis bissig, oft aber auch schelmisch, verschmitzt.
Auf der CD findet man diesmal auch Titel, die nicht aus der Feder von Marcel stammen, Titel wie Adamos „Inch Allah“ oder Ina Deters „Wenn Du so bist wie Dein Lachen“, aber immer auf Marcel Adams eigene Weise interpretiert.
alleluja ist der Titel der neuen CD, das Lied dazu heißt „Mir läwe nimmé long“, auch dieses Lied eher nachdenklich. Aber damit kein falscher Gedanke aufkommt, Marcel Adam steckt voller Pläne, die nächste CD, die in „ein bis zwei Jahren“ herauskommen soll, ist schon in der Planung, manche der Titel, die darauf erscheinen werden, sind bereits fertig. Natürlich gibt es eine ganzDirko Juchem 7032e Reihe von Tourdaten, Marcels Aktionsradius reicht mittlerweile vom Süden der Republik bis weit hinauf in den Norden.
Musikalisch begleitet wird er von Spitzenmusikern. Christian di Fantauzzi war einst Weltmeister am Akkordeon, Ivo Müller ist ein Jazzgitarrist par excellence, Dirko Juchem ist ein Saxophonist und Flötist, der bereits bei über 100 CD-Einspielungen bekannter Musiker mitgewirkt hat und schon etliche Tourneen auch über den großen Teich hinweg unternommen hat. Hinzu kommt in immer stärkerem Maß der Sohn von Marcel, Yann Loup, der „heute schon besser Gitarre spielt, als ich es je konnte“ so Marcel Adam. Mit Christian Conrad steht ein weiterer Gitarrist bereit. Soweit die Zeit es dem weltweit tourenden Gipsy Gitarristen Joscho Stephan Yann Loup Adam  7034gestattet, ist auch dieser mit Marcel Adam unterwegs, einige der Lieder auf der CD hat er mit eingespielt. Auch weitere bekannte Musiker und Sänger wie beispielsweise Kirsti Alho, Petra Lamy, Helmut Eisel, Vincent Carduccio und Laurent Kremer haben bei der Gestaltung von „Halleluja“ mitgewirkt.
Die CD ist ausgesprochen hörenswert, viele der Chansons verdienen es nicht nur einmal, sondern immer wieder angehört zu werden.
Aber dennoch: Marcel Adam muss man auf der Bühne erlebt haben, denn dort kommt sein Witz, sein Charme erst richtig zur Geltung, mitreißend frech manchmal, dann wieder mit Schalk im Nacken. Immer versteht er es, seine Besucher mitzureißen, die Geschichten, die seine Lieder erzählen, haben Tiefgang, bei vielen hört man, dass sie von Menschen und allzu menschlichem erzählen, oft denkt man, dass es Geschichten sind von Menschen, die Marcel kennt oder kannte.

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