Frau Müller hat ‘nen Vollbart

Rehlingen-Siersburg/Oberesch. Einmal im Jahr geht es turbulent zu in dem sonst eher friedlichen Örtchen Oberesch. Dann wird aus dem Dorfgemeinschaftshaus ein Theatersaal mit 140 Sitzplätzen. Auf der Bühne spielen die Theaterfreunde Oberesch, diesmal war es der Dreiakter „Der verrückte Professor“, eineOberesch_Theater_2. b Komödie von Helmut Schmidt. Darin dreht sich alles um Schweiß, besser gesagt, die Vermeidung des damit verbundenen unangenehmen Körpergeruchs. Hobby-Chemiker und Apotheker Max Loppmann, gespielt vom überaus wandlungsfähigen Albert Kerber, will die Menschheit vom Schweißgeruch befreien. Nach etlichen, mehr oder weniger gescheiterten Versuchen, will er sein Wundermittel endlich am Menschen ausprobieren. Es melden sich fünf Probanden, darunter auch die begeisterte Gurkenesserin Angelika Sagemiehl, genannt Tiffy, und der zahnschmerzgeplagte Wilko Meiners, der nur versehentlich in der Apotheke gelandet ist. Gespielt wurden die beiden Figuren von Jenny Lauer und Michael Engel, in diesem Jahr die absoluten Lieblinge des Publikums. Sie mit ihrem ausgefallenen Minenspiel, das zwischen hilflos und verwirrt schwankte, er mit Überbiss, Sprachfehler und dazu noch schwer von Begriff, sozusagen ein „Bilderbuchpaar“. Das Experiment des Apothekers läuft aufgrund einer Unachtsamkeit seiner Gattin, gespielt von Marlene Lauer, Oberesch_Theater_3 bwieder einmal herrlich komisch, gründlich schief. Frau Müller wacht morgens mit Vollbart auf, Herr Sagemiehl schminkt sich und aus Philipp wird Philippa, (Michael Heckel sehenswert als Frau). Nur das seltsame Paar scheint irgendwie immun gegen das Wunderserum. Als am Ende der Professor selbst ein „Opfer“ seines Wundermittels wird, klärt sich die Situation auf. Unbeschreiblich witzig, kurzweilig und jedes Jahr aufs Neue begeistern die Theaterfreunde Oberesch mit ihrem Schauspiel. Diesmal erhielten sie sogar die Unterstützung einer Maskenbildnerin. Schön zu sehen und zu erleben, wie sich die Darsteller weiterentwickeln, wie sie immer wieder, in den unterschiedlichen Rollen, das Publikum  in den Vorstellungen, die alle ausverkauft waren, überzeugen. Da wünscht man sich als Zuschauer nur eines: Weiter so in den nächsten Jahren! (sb).

Tags: Dorfgemeinschaftshaus Oberesch herrlich komisch Wundermittel

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