Merzig/St. Ingbert. Riesig! Mit deutlichem Vorsprung und eigentlich völlig unerwartet gewann eine Gruppe ehemaliger Spitzengymnastinnen, die für die RSG Merzig an den Start ging, die Saarlandmeisterschaften in Gymnastik und Tanz vor der Gruppe „Explosive“ des Gastgebers St. Ingbert. Damit hat sich die Mannschaft in der Kategorie „18+“ für die Deutschen Meisterschaften vom 3. bis 5. Oktober 2014 in Witten qualifiziert. „Unser Ziel war eigentlich nur die Qualifikation. Wir sind sehr stolz, dass wir uns so souverän präsentieren konnten und gleich den Sieg geholt haben“, freute sich Michelle Lesch. Die 28-Jährige war ursprünglich die Trainerin des Teams, sprang aber kurzentschlossen mangels Personal selbst ein. Ebenso wurde Cathrin Puhl mit ins Boot geholt, die 2012 in London an den Olympischen Spielen in der Rhythmischen Sportgymnastik teilgenommen hatte und im TV Rehlingen groß geworden ist. 
„Bei Gymnastik und Tanz besteht eine Gruppe aus mindestens sechs Mitgliedern. Neben Studium oder Arbeit ist es schwer, immer vollzählig im Training zu erscheinen. Zwei Reservegymnastinnen können da nicht schaden. Und bei zwei Übungen kann ja auch jeder starten“, erklärt Michelle.
In nur zwei Wochen stellte die Mannschaft gemeinsam eine Gymnastik mit vier Reifen und zwei Bällen sowie einen kompletten Tanz auf die Beine und trainierten sich quasi selbst – eine extrem kurze Vorbereitungszeit. Doch Verena Hilt, Michelle Lesch, Aline Löhfelm, Chantal Naumann, Cathrin Puhl, Nathalie Puhl, Monja Schürmann und Julia Unfricht zeigten zu der Musik „Barock’n Roll“ eine anspruchsvolle Gymnastik mit nur einem Geräteverlust. Auch der Tanz nach dem Motto „Gut gegen Böse“ begeisterte Kampfgericht und Publikum und sorgte für zahlreiches positives Feedback. Jetzt haben die Sportgymnastinnen genug Zeit, den Choreografien den letzten Schliff zu verpassen und sich intensiv auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten. Dabei haben sie sich viel vorgenommen: Ein Treppchenplatz ist ihr großes Ziel. „Mal abwarten wie die Konkurrenz ist. Aber wir haben eine tolle, ehrgeizige Gruppe – da bin ich guter Dinge“, meint Michelle Lesch.
