Saarlouis. Billie Holiday ist eine Legende, eine Legende, um die sich viele Geschichten ranken, viele erfundene Geschichten, viele auch wahr. Der Gedanke, ihre Story zu erzählen, entstand als sich vielerlei Skandale um Drogen, Rassismus und Sexgeschichten um Amy Winehouse, um Britney Spears, um Micheal Jackson und um viele andere Popstars rankten. Man wollte vor allen Dingen Jugendlichen erzählen, dass Geschichten dieser Art nicht neu sind, sondern bereits vor vielen Jahren die Öffentlichkeit erreichten. Geschrieben und übersetzt wurde die Geschichte von Sascha von Donat, der auch bei der Darbietung Regie führte. Zuvor hatte er sich intensiv mit dem Leben von Billie Holyday beschäftigt. Die Rolle der Sängerin hatte Carrie Dimaculangan, die in New York, Lübeck und Köln klassischen Gesang studiert hatte. Gezeigt wurde die Geschichte der Billie Holyday im Vereinshaus Fraulautern –einige Besucher mehr als die etwa 200 Anwesenden hätte sie durchaus verdient.
Das Leben Billie Holydays wird in Ich-Form erzählt. Sie beginnt mit dem Ende ihres Lebens, das sie total verarmt und einsam im Alter von 44 Jahren in New York erlebt und erzählt dann in Rückblenden verschiedenen Facetten ihr so ereignisrechen Lebens. Den Jazz lernte sie über Grammophonmusik im Bordell kennen. Sie hatte sich als Tänzerin beworben, versagte dabei und wurde vom Pianisten aufgefordert zu singen. So wurde sie als Sängerin entdeckt. Später erzählt sie, dass der Einzug des Radios in die amerikanischen Haushalte zu ihrem Bekanntheitsgrad beigetragen habe. Sie lebte den amerikanischen Traum. Sie wurde reich und berühmt. Und dennoch sie lebte in einer Zeit in der der Rassismus blühte. Trotz ihres Bekanntheitsgrades mußte sie die Bühne über einen Hintereingang betreten, ebenso waren Restaurants und öffentliche Toiletten den Weißen vorbehalten. Unter der Diskriminierung litt sie und sie kämpfte Zeit ihres Lebens gegen den Rassismus. Sie war die erste schwarze Sängerin, die mit weißen Bands auftreten durfte. Da ihre Haut im Scheinwerferlicht fast weiß wirkte, verlangten Veranstalter von ihr, dass sie ihren Teint mit Schuhcreme vor den Auftritten colorierte. Vermutlich hat die Diskriminierung mit dazu geführt dass sie drogensüchtig und alkoholabhängig wurde.
Eines ihrer bekanntesten Lieder „Strange fruit“ bewegte Amerika. Andere Titel wie „Night and Day”, „Somewhere” oder „Porgy”.trugen zu ihrem musikalischen Erfolg bei.
Carrie Dimaculangan überzeugte in der Rolle. Anrührend die Szene, in der sie sich mit der Schuhcreme schminkte, Nachdenken weckend die Szene, die ihren Aufbruch, eigentlich eher ihre Flucht nach Europa darstellte, weil sie wegen ihrer Drogenabhängigkeit in den USA verfolgt wurde. Nach ihrer Rückkehr unterzog sie sich einer Entziehungskur und wurde anschließend doch immer wieder von weißen Polizisten beobachtet, durchsucht und erhielt Auftrittsverbote, so dass sie am Ende demoralisiert und verarmt starb.