Merzig. Beim neunten Sportforum der Sparkasse Merzig –Wadern war jemand zu Gast, von dem manche gerne sagen „das ist einer von uns“. Und dieser eine von uns, das war ein Profifußballer aus der Bundesliga, es war der Torhüter des Erstligavereins Eintracht Frankfurt , der dort seit 2012 zwischen den Pfosten steht. Er wart da um Fragen zu beantworten zu dem Thema „Traumberuf Profifußballer – Chancen und Risiken auf dem Weg zum Profifußballer“. Er tat dies freimütig, sein Interviewpartner war Roman Bonnaire vom Saarländischen Rundfunk.
Begrüßt hatte zuvor der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Merzig-Wadern, Frank Jakobs, die zahlreichen interessierten Besucher.Frank Jakobs betonte in seiner Begrüßung: „Wir freuen uns sehr, dass wir heute einen so hoffnungsvollen, talentierten und sympathischen Fußballer hier haben. Du bist trotz des bisherigen Erfolges geerdet geblieben und weißt wo Deine Wurzeln sind. Wir wünschen Dir, dass Du bei der nächsten WM in Moskau 2018 als ein Torwart der Nationalmannschaft dabei sein wirst“.
Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich betonte, wie die Bedeutung der Vereinsarbeit für die Jugendlichen im Landkreis ist. Es sei nicht nur der gesundheitliche und soziale Aspekt, von dem die Kinder und Jugendlichen profitieren. Sport im Verein habe auch eine präventive Wirkung, die sich deutlich zeige und den Aufwand in der Jugendhilfe vermindere.
In einem kurzen Impulsreferat zeigte der neue Präsident des Landessportverbands für das Saarland, Klaus Meiser die Bedeutung der Nachwuchsförderung im Sport auf. „Sport im Verein bedeutet Gesundheit, Teamgeist und Prävention“. Vieles funktioniere schon sehr gut im Saarland, so habe man beispielsweise eine Eliteschule des Sports, die sowohl in der Spitze, als auch in der Breite fördere. „Wir müssen in den nächsten Jahren aber noch mehr in die Breite gehen, was die Einbeziehung der Schulen in unser Fördersystem betrifft“, betonte Klaus Meiser.
Bei Kevin Trapp hat die Nachwuchs- und Talentförderung eindeutig funktioniert. Mit seinen 24 Jahren spielte er bereits für die alle Junioren-Nationalmannschaften und ist seit 2012 der erste Mann im Tor von Eintracht Frankfurt. Inzwischen trägt er auch die Kapitänsbinde.
Sportlich gestartet ist Kevin Trapp als Kind in Brotdorf, nach dem Umzug der Familie nach Rimlingen wechselte er nach Bachem. Bis er schließlich nach einem Spiel zu einem Probetraining nach Kaiserslautern eingeladen wurde. Danach ging alles ziemlich schnell. Mit 15 ging es für Trapp nach Kaiserslautern ins Sportinternat und zum 1. FC Kaiserslautern. Rückblickend sagte er : „Das erste Jahr im Internat war nicht leicht. Ich kam aus einem Dorf plötzlich in eine Großstadt. Das war eine große Umstellung, aber es war auf jeden Fall eine tolle Zeit.“ Mit Blick auf seine Zeit in der Torwartschmiede von Gerry Ehrmann sagte Kevin Trapp: „Ich bin wirklich froh, dort trainiert zu haben. Gerry Ehrmann war zwar hart im Training, aber davon habe ich sehr viel mitgenommen.
Neben den sportlichen Aspekten geht es bei Profispielern oft auch um sehr viel Geld und die Frage, wem man Geld, aber auch die Karriere anvertraut. Ist der Erfolg da, sind gute Spielerberater gefragt. „Immer wieder wird man in dieser Richtung angequatscht. Mit der Zeit bekommt man aber ein gutes Gefühl dafür, wem man vertrauen kann“, sagte der Profi-Torwart.
Weitere Themen des Abends waren die Nationalmannschaft, die Handspielregelung, die Situation von Borussia Dortmund, der Tagesablauf eines Profifußballers, die Schlagzeilen in den Medien oder das Thema Ausstiegsklausel. Klar, dass der Profi, der in Merzig geboren ist, am Ende noch für Autogramme zur Verfügung stand..