Merzig. Noch einmal hat der Sommer richtig zugeschlagen und ein Toppwetter zum 8. Merziger Weinfest auf die Reise geschickt. So herrschte dann auch auf dem Merziger Kreuzberg am Fuß der Kapelle ein Riesenbetrieb. Im Ausschank war der Merziger Auxerrois, Jahrgang 2014. Bereits die Traubenlese hatte angedeutet, dass etwas Besonderes entstand, sie war sehr ergiebig und hatte von Anfang an einen Öchslegehalt der eine Spätlesequalität erwarten ließ. So verwundert es nicht dass Manfred Klein, der Vorsitzende der Wein- und Kulturfreunde im Vorfeld bereits ein besonders edles Tröpfchen versprochen hatte, das beste das bisher auf dem Kreuzberg angebaut worden sei. Und recht hatte er, wie die Kostproben alsbald ergaben. So manches Glas, so manche Flasche wurde geleert, der eine oder andere Besucher nahm dann auch noch gleich eine Flasche mit auf den Heimweg.
Bekanntlich wird der Merziger Kreuzberg von Hobbywinzern bewirtschaftet. Doch die Hobbywinzer von einst sind mittlerweile erfahrene Weinbauern geworden, die sich vielerlei Kenntnisse angeeignet haben und den berufsmäßigen Winzern kaum noch nachstehen. Lediglich den Ausbau des Weins überlassen sie einem Fachmann: Thomas Schmitt aus Perl macht das von Anfang an in seinem Weingut. Auch er erklärte neidlos, „der 2014 Merziger Kreuzberg besser als der eine oder andere von meinen eigenen Weinen“. Klar, dass der eine oder anderer Besucher auch einen Blick auf die Weinstöcke warf, um zu sehen wie es denn um die Trauben bestellt ist, aus denen der 2015er entstehen soll. Der Bestand ist gut, konnte man feststellen, allerdings scheinen die heißen Tage vor allem im August dazu beizutragen, dass die Quantität des vergangenen Jahres nicht ganz erreicht wird. Aber das wird die Lese ergeben, die im Verlauf der nächsten Wochen zu erwarten steht.
Wie immer bei den Weinfesten hatte die Kolpingfamilie mit einem Grillstand die Verpflegung übernommen. Bürgermeister Marcus Hoffeld ließ es sich nicht nehmen, sich eine Schürze der Kolpingfamilie umzubinden und am Grillstand für gut gebratene Würste zu sorgen. Die Besucher, die das Saartal und die Stadt zu ihren Füßen hatten und die Aussicht bei einem köstlichen Tropfen genießen konnten, fühlten sich wohl, die Vereinsmitglieder um Manfred Klein waren mit dem Ergebnis des Weinfestes sehr zufrieden – das Weinfest 2015 war eine runde Sache.