Auf dem Weg zur emissionsfreien Kommune

Merzig. Die Kreisstadt Merzig hat sich verhältnismäßig früh das Ziel gesetzt Null –Emissions-Kommune zu werden. Gleichzeitig entschloss man sich die Bürger mit ins Boot zu nehmen und gemeinsame Lösungen anzustreben. Daher wurde sehr bald nach der Verabschiedung des Klimaschutzkonzeptes eine entsprechende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe war es, geeignete Standorte zu finden, an denen die Windverhältnisse eine rentable Nutzung zuließen. Gleichzeitig galt es das Einvernehmen mit einer breiten Bevölkerungsschicht herzustellen und eine umweltverträgliche Windkraftanlage zu errichten. Die Untersuchungen ergaben, dass diese Möglichkeiten vorwiegend in Merzig und in Silwingen vorlagen.
Damit war der Weg frei. Viele Bürgerinnen und Bürger waren bereit sich finanziell zu engagieren und an einem Bürgerbeteiligungsmodell mitzuwirken. Die Windenergie Merzig GmbH, die die beiden Windparks in Silwingen und Merchingen betreibt, hat folgende Gesellschafter: Stadtwerke Merzig (49,2 %), (VSE 20 %), Ökostrom Saar Bürgerkraftwerke (6%)sowie die BEG Hochwald eG (24,8 %). Nach verhältnismäßig kurzer Bauzeit konnten die beiden Windparks in Betrieb genommen werden. Mit jeweils einem Tag der offenen Tür und einem Bürgerfest konnten die Interessenten kürzlich die beiden Anlagen kennenlernen.
Bürgermeister Marcus Hoffeld hieß die Besucher willkommen stellte in seinem Grußwort beeindruckende Zahlen vor. Die beiden Windparks können unter günstigen Bedingungen zusammen 36 Millionen kWH erzeugen. Damit könnten 2/3 der Merziger Haushalte versorgt werden. Da Ökostrom aber (noch) nicht gespeichert werden kann, wird in manchen Zeitphasen mehr Strom erzeugt, als Bedarf vorhanden ist. Dann wird dieser Strom in das Netz eingespeist und an andere Regionen abgegeben. Zu anderen Zeiten ist der Bedarf höher als der erzeugte Strom, dann muss aus anderen Regionen zugekauft werden.
Marcus Hoffeld bedankte sich bei den Geschäftsführern der Stadtwerke Daniel Barth und Ulrich Fischer sowie bei ihrem Team. Er betonte, er sei stolz auf die Leistungen, die erbracht worden seien.
Im Windpark Merchingen II sind neben den bereits vorhanden drei Windrädern, die nicht durch die Windenergie Merzig GmbH betrieben werden, drei weitere Windräder mit jeweils 3 MW Leistung entstanden. Die Nabenhöhe beträgt 140 Meter, der Rotordurchmesser 112 Meter, das Investitionsvolumen lag bei rd. 14 Millionen Euro.
Am Rande des gut besuchten Bürgerfestes wurde eine spektakuläre Höhenrettung vorgeführt, die demonstrierte, dass Menschenleben auch beim Einsatz in extremen Höhen gerettet werden können.

Tags: Emissionsfreie Kommune Windpark Merchingen II

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