Ausstellung in der KEB-Galerie über NS-Opfer in Osteuropa
DILLINGEN. Regelmäßig befasst sich die KEG Dillingen und ihr Vorsitzender Horst Ziegler mit der Erinnerung an die Reichsprogromnacht, die in der Nacht vom 9. auf den 10 November 1938 die schwerste Zeit der jüdischen Bevölkerung Deutschlands in Gang setzte. Die überlebenden Opfer des Nationalsozialismus in der ehemaligen Sowjetunion haben bis heute große Schwierigkeiten, ihr Leben zu meistern. Zum einen leiden sie noch immer an den Folgen der schlimmen Verletzungen, die sie als junge Menschen erlitten. Diese Erfahrungen prägten ihr ganzes Leben. Zusätzlich ist die bloße Tatsache, dass sie überlebten, nach dem Krieg Anlass gewesen, sie als „Kollaborateure“ zu betrachten. Die daraus entstandenen gesellschaftlichen Nachteile für diese Menschen wirken bis heute fort.
Diese Zusammenhänge dokumentiert die Ausstellung „…wie das Atmen frischer Luft“, die noch bis zum 12. November in der KEB-Galerie zu sehen ist. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung. Sie wurde konzipiert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) aus Berlin. Grundlage sind Fotos und Interviews, die im Rahmen von EVZ-Hilfsprojekten in Russland, Belarus und der Ukraine entstanden. Somit erhält die Zeitgeschichte Gesicht und Persönlichkeit.
Der KEB-Vorsitzende Horst Ziegler schilderte bei der Eröffnung, wie gut diese Ausstellung zur Arbeit im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus passe. Die Dillinger KEB habe sich seit ihrer Gründung im Jahr 1971 zur Versöhnungsarbeit verpflichtet. Dazu gehörten neben zahlreichen Begegnungen in Israel Ausstellungen osteuropäischer Künstler und nicht zuletzt die Zeitzeugenaufenthalte seit über 20 Jahren. Zusammen mit dem Maximilian-Kolbe-Werk lädt die KEB Zeitzeugen aus Osteuropa, KZ-Insassen, Ghettobewohner und Verfolgte in der Zeit des Nationalsozialismus ein. Dies dokumentierte eindrücklich ein Film, der als medienpädagogisches Projekt der KEB mit Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums bereits im Jahr 2011 entstanden ist. Die Ereignisse dieses Jahres erinnern in mancherlei Phasen bedrückend an die Dinge die sich zwischen 1933 und 1945 ereignet haben. Waren es damals die Juden, die verfolgt wurden, so sind es heute die Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen.
Die Ausstellung „Wie das Atmen frischer Luft“ ist bis 12. November bei der KEB in Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14, zu sehen. Öffnungszeiten sind: Montag bis Donnerstag acht bis 16 Uhr, Freitag acht bis 13.30 Uhr.