Saarlouis. Wie aus der Asylantenstatistik der Bundesregierung von 2015 hervor geht, nahm die Bundesrepublik Deutschland im letzten Jahr über eine Million Flüchtlinge auf. Zu einer erfolgreichen Integration können hier lebende Migrantinnen und Migranten als Kulturdolmetscher/innen einen großen Beitrag leisten. Kürzlich wurde in Saarlouis ein solches ehrenamtliches Unterstützungsangebot der Caritas aus München vorgestellt.
Sich in einer unbekannten und fremden Umgebung zurechtzufinden bedarf es großer Anstrengung. Um sich in einer neuen gesellschaftlichen Umgebung, veränderten Tagesabläufen und fremder Sprache und Kultur zurechtzufinden ist schnellstmöglich Unterstützung hilfreich. Einem Menschen der einen ähnlichen Migrationshintergrund hat vertraut man eher, Hemmschwellen werden leichter überwunden, die Verständigung erfolgt effektiver und Betreuungs- oder auch Beratungstermine können besser abgewickelt werden.
Mit dem Sozialdienst für Flüchtlinge „ALVENI“ bietet der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. eine Plattform zur direkten Hilfe an. Die Mitarbeiter/innen der Einrichtung versuchen den geflüchteten Menschen dabei zu helfen, das Leben in Deutschland zu bewältigen und eigene Perspektiven zu entwickeln. Zusätzlich werden dafür Migrantinnen und Migranten mit guten Deutschkenntnissen ausgebildet, die bereit sind. anderen Menschen in ihrer freien Zeit zu helfen. Koordiniert und gesteuert werden die Einsätze von den der Caritas. Sie werden nur an andere Einrichtungen und Institutionen, nicht aber an Privatpersonen vermittelt.
Referent Paul Wilson, selbst Kulturdolmetscher und Integrationsbegleiter der ALVENI und gebürtig aus dem Togo kennt das afrikanische Land, seine Menschen, seine Sprache und seine Kultur. In München begleitet er Menschen aus Afrika im Alltag und hilft beim sprachlichen und kulturellen dolmetschen. In seinem Vortrag bezeichnete er sich und seine ehrenamtliche Tätigkeit als „Brückenbau zwischen den Kulturen“. Im Münchner Modell werden die Brückenbauer bei anschließenden Fortbildungen und Supervisionen ständig geschult.