Piraten kritisieren Verdopplung der Parkgebühren und fordern mehr Innovationen

Saarlouis. Ab Montag, 29. August wird das Parken in Saarlouis doppelt so teurer. Die Parkgebühren werden im gesamten Stadtgebiet von bisher 50 Cent auf einen Euro pro Stunde erhöht.
Das Stadtratsmitglied der Piraten, Holger Gier, kritisiert die Verdoppelung der Parkpreise:
„Durch einen solch großen Preissprung verliert Saarlouis ein Attraktivitätskriterium als Einkaufsstadt, die zuvor vergleichsweise günstige Parkgebühren. Natürlich ist die Höhe einer Gebühr nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt. Jedoch kann jetzt von einer maßvollen Erhöhung der Gebühren bei einer Preissteigerung um 100% nicht mehr die Rede sein. Eine Preisverdopplung von heute auf morgen ist nicht mehr mit einer allgemeinen jährlichen Teuerungsrate oder einer anderen „Ausrede“ zu begründen. Einkäufer, Besucher und Touristen werden von der Stadt für ihren Besuch kräftig zur Kasse gebeten. Einen Mehrwert für die höhere Gebühr bekommen sie nicht.
Anderseits lässt die Umsetzung des SMS-Parken-Konzepts, das bereits Anfang 2015 von den Piraten gefordert und auf deren Anregung im Stadtrat um die Möglichkeit erweitert wurde, auch per Handy-App Parkgebühren entrichten zu können, offensichtlich weiter auf sich warten. Hierdurch hätten Kunden einen echten Mehrwert: Parkzeiten und Parkticket könnten so bequem vom Handy verwaltet werden, ohne zum Parkautomaten rennen und ein neues Ticket lösen zu müssen. Natürlich darf die Nutzung dieses Services nicht mehr kosten, als das Lösen eines Tickets am Automaten und muss möglichst einfach und datenschutzkonform ohne Sammeln von nicht zwingend benötigten Personendaten möglich sein. Sonst überlegen es sich die Leute zweimal und Innovation wird verhindert.“
Jörg Arweiler, Kreisvorsitzender der Saarlouiser Piraten und politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Saarland ergänzt: „Die größte Einkaufstasche der Saarlouiser ist nach wie vor der Kofferraum eines Pkws. Daher sollte man die Autofahrer nicht nur einseitig belasten, sondern den Besucherstrom eher mit Aktionstagen fördern. Denkbar wäre z.B. ein von uns schon seit längerem geforderter „Orange Day“ für freies Parken an einem bestimmte1463n Tag in der Woche. Damit wollen wir die Attraktivität von Saarlouis als Einkaufsstadt weiter erhöhen und den Einzelhandel ankurbeln. Der „Orange Day“ wäre auch ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal für unsere Stadt“, so Arweiler abschließend.
Zahlreiche Bürger verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass die im Volksmund Abzockautomaten genannten “Blitzer“ in den Zugangsstraßen zur Innenstadt bereits eine Reihe von Besuchern abhalten. Die Äußerung mancher Kommunalpolitiker („Wo sollen die Leute denn sonst einkaufen, wenn nicht in Saarlouis, in Saarbrücken ist es ja genau so teuer“) klingt überheblich. Diese Denkweise sollte manchen Kommunen, die ebenfalls mit ähnlichen Gedanken spielen, zu denken geben. Vielleicht könnte man durch den Verzicht auf solche Maßnahmen den Käuferstrom umlenken, dieser Gedanke wird in manchen Kommunen bereits nach oben gespült, wobei dabei allerdings auch eine entsprechende Angebotspalette entwickelt werden müsste.

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