Merzig. „Land unter“ hieß es schon früh beim 9. Merziger Mondschein-Markt, wenn sich auch die idyllische Atmosphäre erst verdeutlichte, als ab etwa 18 Uhr das Tageslicht langsam der Dämmerung wich und romantischen Lichtspielen Platz einräumte. Offiziell eröffnete wurde der Mondschein-Markt durch Bürgermeister Marcus Hoffeld, der bei der Begrüßung die rund 100 Aussteller, Gaukler und Musikanten willkommen hieß: Dank sagte er der Medienagentur René Schneider sowie dem Stadtmarketing mit Katja Ludwig und dem städtischen Bauhof für das engagierte zupacken in der Vorbereitung. Dem großen Zuspruch zu der Veranstaltung könne man entnehmen, dass sie in der Beliebtheitsskala weit oben rangiere und viele Besucher in die Stadt bringe. Im Mittelalter waren Mondschein-Märkte an der Tagesordnung, weil viele Menschen erst nach ihrem oftmals anstrengenden Tagwerk am Abend Einkäufe erledigen konnten. Strenger werdende Arbeitsmarktgesetze und gesetzlich geregelte Ladenschlusszeiten hatten diese Möglichkeiten eingeschränkt. Erst in jüngerer Vergangenheit gab es Lockerungen, die neue Möglichkeiten schufen.
Angebotspalette von einst bis heute
Das Angebot war erneut ungemein vielfältig, dargeboten an historischen wie auch an neuzeitlichen Marktständen. Es reichte von frischen Lebensmitteln der verschiedensten Art bis hin zu Produkten, die an die mittelalterliche Vergangenheit erinnerten. Mancherlei Handarbeit wurde gezeigt, die ähnlich gefertigt wurde wie in der alten, vergangenen Zeit. Unbekannte Düfte schwebten über dem Markt, die sehr unterschiedlichen Ursprung hatten, von kulinarischen Erzeugnissen herrührten, manchmal nach alten Rezepten hergestellt und sich dann doch mit anderen Duftnoten aus dem modernen Fast Food Bereich mischten.
Bioprodukte fand man ebenso wie Naturkosmetik oder kunsthandwerkliche Gegenstände. Eine Hellseherin ließ interessierte Besucher einen Blick in Zukunft werfen, Gaukler trieben ihren Schabernack, mittelalterliche Musikgruppen packten historische Musikinstrumente aus, die kaum jemand kannte und die trotzdem mit ihren Klängen verzauberten. Feuerkünstler sorgten für Staunen mit ihrem Spiel mit den Flammen, kurzum neben den Marktangeboten war auch für Unterhaltung und Kurzweil gesorgt. Unter den Besuchern fand man viele bekannten Gesichter wie beispielsweise Schlagerstar Michael Morgan, der unter anderem an seinem 30jährigen Bühnenjubiläum bastelt, das 2017 ansteht. Dabei will er vielleicht auch seine nähere Heimat mit einbeziehen, so hörte man andeutungsweise.
Lange Einkaufsnacht wurde gut angenommen
Parallel zu dem Markttreiben hatten die Merziger Geschäftsleute mit einer langen Einkaufsnacht, bei der viele Geschäfte bis 23 Uhr geöffnet waren, auch für vielerlei Angebote aus unseren Tagen gesorgt und so manches Mondschein-Markt Schnäppchen in ihren Regalen. So verwundert es nicht, dass es am Ende viele zufriedene Gesichter gab, auch wenn Petrus sich ob des nächtlichen Treibens ein leises Grollen nicht verkneifen konnte und im Lauf des Abends zur Abkühlung hin und wieder einige Tropfen auf die Erde schickte.