Rückblende auf Olympia – Thomas Klein war in Rio

Die olympischen Spiele von Rio gehören ebenso der Vergangenheit an wie die Paralympics. Aus unserer Region war der Vorsitzende des LC Rehlingen, Thomas Klein, während der 10823Spiele in Rio und hat dort einen Urlaub der besonderen Art gemacht. Während er dort war, hat er uns in losen Abständen von seinen Erlebnissen vor Ort berichtet. Diese Informationen haben wir an unsere Leser weitergegeben. Kürzlich hatten wir Gelegenheit in einem zusammenfassenden Gespräch die Eindrücke, die Thomas Klein in Argentinien gesammelt hat, nochmals zu verarbeiten.
In der zentralen Lage, so berichtet er, hat Rio viel Ähnlichkeiten mit vielen anderen Großstädten der Welt. Und doch, wenn man näher hinschaut und so ein wenig die Dinge hinter den Dingen betrachtet, gibt es doch viele Unterschiede.
In den Bereichen, in denen der Tourismus weniger boomt, ist man doch in einer ganz anderen Welt. Da gibt es zum Beispiel die Favelas, das sind die Armenviertel, manche sagen auch die Slums der brasilianischen 15 Millionenstadt. Rund 2 Millionen Menschen02310_1024 b leben hier in 753 Favelas. Sie schmiegen sich in die Berge am Rande der Stadt. Sie sind unterschiedlich gebaut, am Anfang entstehen sie aus Brettern, Blechbüchsen und Schrott. Immer wieder wurde versucht die Menschen von dort zu vertreiben, manchmal gelang es, denn es handelt sich ja um öffentliches Gelände, nicht immer. Dann wurden sie entwickelt, Straßen gebaut, Kanalisation angelegt. In diesen Favelas leben dann die etwas weniger Armen unter den Armen. Aber die Favelas sind teilweise auch Heimstätten der Drogenhändler und Kriminellen, bereits bei den Fußballweltmeisterschaften wurde manches davon entfernt, überall ist es nicht gelungen.

Das olympische Dorf war abgeriegelt

Die Olympioniken waren im olympischen Dorf untergebracht, weitab von diesem Teil Rios, darüber hinaus war es nahezu hermetisch abgeriegelt. Auch unsere Laura Müller ist nicht in diese Favelas gelangt. Das olympische Dorf selbst war nach Aussagen der Sportler nicht das perfekteste, manches fehlte. Im kulinarischen Bereich dominierte ein amerikanischer Konzern.
Die Brasilianer, DSC02746 bdie „Cariocas“ waren gute Gastgeber, nett, hilfsbereit. Was man allerdings vermisste, war dieser Hauch von Neutralität, den olympische Spiele benötigen. Begeisterung kam meist nur auf, wenn heimische Sportler vordere Plätze belegten. Wenn jedoch Sportler aus anderen Nationen diese streitig machten, konnte es passieren, dass diese gnadenlos ausgepfiffen wurden. Bestes Beispiel hierfür war der französische Stabhochspringer Lavillenie.
Natürlich habe ich auch in der Stadt Interessantes erlebt, vor allem wenn man die speziell für Touristen eingerichteten Straßen verließ, berichtet Thomas Klein. „Wir waren beispielsweise einmal in einer Favela, in der man uns zu einem heimischen Essen in ein kleines Restaurant einlud“, erzählt er, „in dem wir fürstlich bewirtet wurden. Dominierend im Rinderland Argentinien natürlich Fleischgerichte und das für wenig Geld“.

Auch vierte, fünfte, sechste Plätze sind herausragend

Auf die teilweise enttäuschenden Ergebnisse deutscher Sportler eingehend sagte Klein „Wir müssen endlich dazu bereit sein, einen vierten, fünften, sechsten Platz als ein herausragendes Ergebnis anzuerkennen. Bei den olympischen Spielen treffeIMG_0809 bn Sportler aus der ganzen Welt aufeinander, alle sind bestens vorbereitet“. Als weiteren Grund gab er an „Die deutschen Sportler wollten sich ursprünglich vor den Spielen in einem brasilianischen Trainingslager auf ihre Wettkämpfe vorzubereiten, zusammen mit ihren Trainern. Das wurde wegen des Zika-Virus abgesagt. Unsere Sportler waren aber wegen der Akklimatisierung aber bereits im Südamerika, konnten aber wegen der Absage nicht ihr geplantes Trainingsprogramm absolvieren. Deshalb waren manche nicht zum optimalen Zeitpunkt in ihrer allerbesten Verfassung“.
Trotz der teilweise negativen Ergebnisse waren die olympischen Spiele ein herausragendes Erlebnis für die Aktiven wie auch für die Besucher, betonte Thomas Klein zusammenfassend.

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