In Dillingen kam Prinz Eisenherz in den Stadtkarzer
In vielen Städten und Gemeinden wurden am fetten Donnerstag die Rathäuser gestürmt, die Bürgermeister entmachtet und zusammen mit ihren Verteidigungstruppen, die sich grundsätzlich als zu schwach erwiesen, von hübschen Gardemädchen festgenommen in die „Wüste geschickt“, zumindest vorübergehend oder wie in Dillingen beispielsweise in den Stadtkarzer gesteckt und im Triumphzug durch die Stadt geführt. Auch „Prinz Eisenherz“, das ist die Maske hinter der sich Franz Josef Berg versteckte, ließ sich gerne von den adretten Gardistinnen festnehmen und bombardierte, als er durch die Stadt geführt wurde, das Publikum mit allerlei Süßigkeiten. Auf dem Hoyerswerdaplatz hatten sich zuvor die Angriffsscharen eingefunden, um die Burg von Prinz Eisenherz unter der Führung der Salokinesen einzunehmen. Wir haben den Umzug ein Stück weit begleitet, sahen stellenweise viele Besucher, die sich trotz der Warnungen vor Sturm und Regen in der Hüttenstadt eingefunden hatten. Auch einsetzender Nieselregen und einige heftige Windböen taten der Stimmung keinen Abbruch, auch wenn der Zug am Ende etwas Gas gab, um das trockene Festgelände in der Pachtener Römerhalle zu erreichen.
Nicht nur in Dillingen brummte der Bär. Auch in Saarlouis, in Lebach, in Schmelz, in Nalbach – hier bereits zur traditionellen närrischen Zeit um 11.11 Uhr wurden Bürgermeister und ihrer Spießgesellinnen und Gesellen aufgespürt und abgeführt. Hoch her ging es am Abend in Saarwellingen, wo sich Neubürgermeister Manfred Schwinn Verstärkung besorgte hatte, es half nichts, das Prinzenpaar des Jahres Prinz Christian Silvester I. und Prinzessin Karen Elisabeth I., leiteten den Angriff auf die Saarwellinger Bürgermeisterburg mit viel Geschick und List – am Ende musste auch der Neubürgermeister erkennen, dass gegen die vereinte Narrenmacht kein Kraut gewachsen ist. Nach der Machtübernahme verbunden mit der traditionellen Schlüsselübergabe verkündete das ebenfalls traditionsbehaftete Feuerwerk den Sieg der Narrenschar.
Auch in Merzig hatten sich die närrischen Heerscharen aus den zahlreichen Merziger Stadt- und Ortsteilen zusammengerottet um unter der Führung des Kurfürsten und der verschiedenen Prinzenpaare Bürgermeister Marcus Hoffeld bis Aschermittwoch zu verbannen. Der versteckte sich zwar unter der Kutte eines Magiers und wollte mit Hilfe eines Zauberstabs und der Unterstützung der Truppen „von der Ell“ die Angreifer vertreiben, doch gegen die geballte Schönheit der Angreiferinnen hatte er keine Chance. So ergab er sich dann und überreichte allen Prinzenpaaren die Schlüssel zum Rathaus, aber nicht ohne seine Rückkehr am Aschermittwoch anzukündigen.
Wir haben das eine oder andere Foto aufgenommen, das wir unseren Lesern in einer kleinen nachfolgenden Fotogalerie zeigen wollen. Viel Spaß beim Betrachten der Bilder!