Schwere Unfälle bei Waldarbeiten vermeiden

Umweltministerium und SaarForst präsentieren Arbeitsschutzmaßnahmen
Das Bearbeiten von unter Spannung stehendem Holz gehört zu den schwierigen und vor allem gefährlichen Aufgaben der Arbeiter im Forst. Hier erleichtert der vom SaarForst neu angeschaffte Baumbiegesimulator, auch Spannungssimulator genannt, die Vermittlung der notwendigen Kenntnisse. Mit Hilfe eines Spannungssimulators können gefährliche Situationen, etwa nach Windwurf, bei der Aufarbeitung von unter Spannung stehendem Holz trainiert werden.
Der Einsatz moderner Maschinen und die richtigen Arbeitstechniken wurde bei einer Veranstaltung an der Waldarbeitsschule in Eppelborn demonstriert, zu der das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem SaarForst Landesbetrieb und mit Unterstützung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau eingeladen hatte. 1035
„Wir haben in den letzten Jahren beim SaarForst viel Geld in die modernste zur Verfügung stehende Technik für mehr Sicherheit bei der Waldarbeit investiert. Doch trotz allen technischen Fortschritts gehört die Waldarbeit nach wie vor zu den körperlich höchst belastenden und gefährlichen Arbeiten. Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Sicherheit und Gesundheitsschutz haben hier alleroberste Priorität und ist Daueraufgabe aller“, betonte Umweltminister Reinhold Jost bei der Informationsveranstaltung.
Als Reaktion auf die beiden tödlichen Arbeitsunfälle vor einem guten Jahr hatte das Umweltministerium gemeinsam mit SaarForst den Maßnahmenkatalog zur Unfallprävention im Wald erweitert. „Diese tragischen Unfälle haben gezeigt, dass die Unfallprävention die wichtigste Herausforderung für einen forstwirtschaftlichen Betrieb ist. Deshalb haben wir zusätzliche Anstrengungen unternommen und auch Vorschriften und Regelungen verschärft“, stellte der für Forstwirtschaft und Arbeitsschutz zuständige Minister fest.
So sollen Lohnunternehmen verpflichtet werden, für ihre Mitarbeiter einen „Europäischen MotorsägenFührerschein“ vorzulegen. Jost hält die Forderung nach einem europäischen Ausbildungsstandard für Lohnunternehmen für sinnvoll. Er betonte: „Immer mehr Lohnunternehmer, die in unserem Auftrag Holz ernten, beschäftigen Arbeiter aus Osteuropa. Der Ausbildungsstand dieser Waldarbeiter kann von uns nicht immer zweifelsfrei beurteilt werden. Wir wollen aber sicher sein, dass diejenigen, die im saarländischen Wald Bäume fällen, nach einheitlich hohen und vergleichbaren Standards zu Werke gehen“.
Das Land hat zur Verbesserung der Arbeitssicherheit zusätzlich zur Gestellung der persönlichen Schutzausrüstung der SaarForstMitarbeiter (jährlich ca. 75.000 Euro) spezielle Mobilfunkgeräte (Kommunikations und Notrufgerät „KuNo“) angeschafft (rund 75.000 Euro), damit jederzeit im Falle eines Unfalls ein Notruf abgesetzt werden kann. Bei SaarForst dürfen zudem nur noch DreiMannRotten bei der Holzernte eingesetzt werden, um im Bedarfsfall schnelle Hilfe sicherzustellen.

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