Musikfestspiele Saar bringen China nach Saarlouis

Saarlouis. Seit 45 Jahren bestehen diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China. Aus diesem Anlass präsentieren die Internationalen Musikfestspiele Saar 2017 unter dem Motto „Deutsch-chinesische Klangwelten“ 17 hochklassige Veranstaltungen. Eine davon ist die deutsche Uraufführung der Paraphrase von Goethes „Faust“ der weltbekannten Peking-Oper. Am 24. und 25. Mai präsentiert das Ensemble seine rund 90-minütige Interpretation des deutschen Klassikers im Theater am Ring.
Der Intendant der Musikfestspiele Saar, Prof. Robert Leonardy, stellte gemeinsam mit Oberbürgermeister Roland Henz die Aufführung im Rahmen einer Pressekonferenz vor, an der auch Dr. Pierette Müller, Kniegeigerin im Peking-Oper Club Frankfurt, und deren Ehemann Edgar, dem Vorsitzenden der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Saarbrücken, teilnahm.

 

Transkultureller CL4_9691-1 b Dialog: „Faust“ und Peking-Oper profitieren voneinander
„Für uns ist diese Premiere eine wunderbare Gelegenheit, wieder nach Saarlouis zu kommen. In diese Stadt, die für uns mit ihrer speziellen Atmosphäre etwas ganz Besonderes ist und der Kultur einen hohen Stellenwert einräumt“, betonte Professor Leonardy, der Informationen zu der außergewöhnlichen Aufführung vermittelte. Die Peking-Oper ist eine Form der chinesischen Oper mit künstlerischen Elementen wie Schauspiel, Tanz, Gesang Pantomime, Kampfkunst und Artistik. Die Musik steht im Gegensatz zu westlichen Opern hier im Hintergrund und betont lediglich die Handlung auf der Bühne. In Saarlouis werden vier Schauspieler und sieben Musiker zu sehen und zu hören sein. Farben, spezielle Hand- und Fußhaltungen sowie die fantasievollen Gewänder der Akteure wie Faust, Gretchen und Mephistopheles verkörpern eine festgelegte Symbolik. Um diese besser verstehen zu können, wird vor den beiden Aufführungen eine Einführung in die ThematikCL4_9750 b angeboten, die im Eintrittspreis enthalten ist.
„Ich empfehle, dieses Angebot anzunehmen“, riet Professor Leonardy. Die Elemente seien umfangreich und für Freunde klassischer Opern zuerst fremd und ungewöhnlich. Trotzdem solle man sich aber auch einfach „emotional einlassen“ auf dieses experimentelle Gesamtkunstwerk, das Großartiges aus beiden Kulturen in Kontext zueinander setzt.
Bei der Inszenierung handelt es sich um eine Koproduktion zwischen der Emilia Romagna Teatro Fondazione (Italien) mit der National Beijing Opera Company unter Leitung der deutschen Regisseurin Anna Peschke.
Weitere Infos findet man unter www.musikfestspielesaar.de. pm

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