Holare Zukunftsnetze gestalten

Abschlussveranstaltung des Projektes PolyEnergyNet im Theater am Ring.

 Saarlouis. Dieser Tage fand im Theater am Ring, Saarlouis, die Abschlussveranstaltung zum Projekt „PolyEnergyNet“ (PEN) statt. Das Forschungsprojekt, von einem Konsortium unter der Führung der Stadtwerke Saarlouis GmbH durchgeführt, befasste sich über einen Zeitraum von drei Jahren mit der zukünftigen Sicherung der Energieversorgung vor dem Hintergrund der Energiewende und der damit zunehmend dezentralen Einspeisung von Erneuerbaren Energien.
Die Veranstaltung wurde von Bürgermeisterin Marion Jost eröffnet, die in ihrer Begrüßung ihre Freude über die Führungsrolle „ihrer“ Stadtwerke innerhalb des Konsortiums zum Ausdruck brachte und an Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer übergab. Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrer Begrüßung an die Vergangenheit des Saarlandes als Stahl- und Bergbauland und rief dazu auf, die Energiewende weiter voranzubringen. Hier sei das Saarland durch die Bündelung von Informationstechnologie hervorragend aufgestellt. PolyEnergyNet sehe sie als beispielgebenden Ansatz für eine Forschung, die letztlich uns allen zugutekomme. Eine der vielen informativen Gesprächsrunden: Dr. Florian Volk (TU Darmstadt), Dr. Ralf Levacher (Stadtwerke SLS), Dr. Georg FlätgenDer Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis, Dr. Ralf Levacher, stellte in einer kurzen Einführung das Projekt PEN und seine Zielsetzungen vor.
Das Projektkonsortium verfolgte zwei wesentliche Forschungsansätze. Erster Ansatz des
Projektes war der spartenübergreifende Energietransfer innerhalb des Polynetzes, also der Gas-, Wärme- und Stromnetze zur Gesamteffizienzsteigerung unter Einbindung geeigneter Informations- und Kommunikationstechnologien als Beitrag zur Energiewende.
Im zweiten Ansatz wurde die Bildung autonomer Teilnetze, die sich dynamisch an die
jeweilige Netzsituation anpassen können, erforscht. Diese veränderlichen Zellen werden als Holone bezeichnet. Holone sind im Projekt als autonom versorgte Teilnetze definiert, die sich je nach Netzsituation neu bilden, um die optimale Versorgungssicherheit zu erreichen.
Ludwig Karg von B.A.U.M. Consult, der moderierend durch die gesamte Veranstaltung führte, erläuterte das Holare Modell und leitete zur Darstellung der Partnerbeiträge über. Kurze Interviews zu den erarbeiteten Themen verdeutlichten die Inhalte, die TU Berlin, die TU Darmstadt, das Urban Institute, Voltaris, die VSE, Scheer, das KIT und das DFKI zum Gesamtprojekt erarbeitet hatten.Am funktionierenden Modell vorgeführt – das Prinzip PolyEnergyNet
In den sich anschließenden drei Gesprächsrunden wurden nicht nur die bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse zum PolyEnergyNet aufgearbeitet; auch seine Stellung im bestehenden und zukünftigen Rechtsrahmen wurde u. a. von Dennis Laupichler vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ausführlich beleuchtet. In der dritten Gesprächsrunde schließlich gingen u. a. Prof. Wahlster (DFKI) und Dr. Niklas Hartmann auf zukünftige Entwicklungen in der Energiebranche ein.
Eine informative und unterhaltsame Veranstaltung ging mit dem Resümee des Hausherrn, Dr. Ralf Levacher, zu Ende. Levacher dankte allen am Konsortium beteiligten Partnern für ihre Beiträge und betonte, dass ohne eine verstärkte Einbindung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Energiewende kaum oder gar nicht zu schaffen sei. Hier müssten auch in Zukunft Fortschritte gebündelt, interessante Ansätze weiterverfolgt und Projekte gefördert werden.

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