Begeisterungstürme bei der Neujahrsgala

Das KSO und die Solisten zeigten brillantes Können

Saarlouis. Die Neujahrsgala des Kreissymphonie Orchesters Saarlouis (KSO) hat mittlerweile Tradition – sie findet seit elf Jahren statt. Auch in diesem Jahr war das Konzert ausverkauft. Neben dem sich immer weiter entwickelnden Orchester, das seit einem Jahr unter der Leitung von Christian Schüller steht, glänzten diesmal Konzertmeister Helmar Imschweiler (Violine), Mitglied des Orchesters sowie erstmals dabei Melina Meschkat und Manuel Horras als Solisten. Das Laien-Orchester, das auch bereits durch seine bisherigen Leiter eine stete Weiterentwicklung erlebt hat, ist mittlerweile zu einem Klangkörper von hohem Format herangereift.
das Kreissymphonieorchester bei der NeujahrsgalaDas Programm, das Christian Schüller für diesen Abend zusammengestellt hatte, war vielfältig und ideenreich mit vielen Wechseln und stellte auch an das Orchester hohe Herausforderungen, die fast spielerisch bewältigt wurden.
Eröffnet wurde die Neujahrsgala mit dem Präludium des Te Deum von  Marc Antoine Charpentier, das heute als Fanfare bei Fernseh-Übertragungen im Rahmen der Eurovision verwendet wird. Es lag fast nahe, dass zu Beginn des Konzertes dem im November verstorbenen früheren Oberbürgermeister Roland Henz gedacht wurde, für den die kulturellen Ereignisse in seiner Stadt immer besondere Bedeutung hatten.
„Souvenir d’un lieu cher“ (Erinnerungen an einen lieben Ort) hatte man ausgesucht, um an ihn zu erinnern. Aus der Komposition von Tschaikowski hatte man das eigenständige Stück „Méditation“ ausgesucht, bei dem Helmar Imschweiler als Solist glänzen konnte.Melina Meschkat war die begeisterte umjubelte Solistin
Die erstmals an der Neujahrsgala teilnehmenden Solisten Melina Meschkat und Manuel Horras erwiesen sich als ein Glücksgriff. Die Mezzosopranistin Melina Meschkat hat an der Hochschule für Musik in Saarbrücken ihr Gesangsstudium begonnen und dort auch ihren Bachelor erreicht. Im Wintersemester wird sie in der Opernklasse  in Hamburg ihr Masterstudium aufnehmen. Mit ihrer bereits sehr reifen Sopranstimme zeigte sie ihr vielseitiges Talent mit einer Arie aus der Donizetti Oper „La Favorita“, um wenig später mit „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ von Robert Stolz zu glänzen. Im zweiten Teil des Konzerts zeigte sie mit „Gern lade ich mir Gäste ein“ aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß Vater ihr außergewöhnliches Können. Dass auch Duette zu ihrem Repertoire gehören demonstrierte sie gemeinsam mit Manuel Horras mit Emmerich Kalmans „Machen wir‘s den Schwalben nach“.
Manuel Horras, der Vollblutmusiker aus st. Wendel wusste zu gefallenDer Tenor Manuel Horras kommt aus St. Wendel. Der Vollblutmusiker hat zunächst Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Rothenburg studiert, das er mit dem C-Examen abschloss.  Es folgten Studien für Klavier, Gesang und Trompete, schließlich ein Engagement beim Saarländischen Staatstheater. Sein Können zeigte er nicht nur im Duett mit Melina Meschkat, sondern auch als Solist mit Franz Lehars „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem „Land des Lächelns“ oder mit „Maria“ aus der West Side Story von Leonard Bernstein oder wieder gemeinsam mit der Sängerin im Zugabeteil mit „Brindisi“ aus La Traviata von Giuseppe Verdi. Beide, sowohl Melina Mesckat wie auch Manuel Horras eroberten die Herzen der Besucher im Sturm.Das Kreis-Symphonie-Orchester begeisterte die Besucher
Applausgekrönt waren auch die Instrumentalstücke des Orchesters wie etwa der Schwanenseewalzer von Tschaikowski oder die Sphärenklänge von Josef Strauss, dem Bruder des „Walzerkönigs“ Johann Strauss (Sohn) oder die Champagner-Polka von Johann Strauss (Vater). Dass am Ende der Radetzky-Marsch nicht fehlen durfte versteht sich fast von selbst.
Durch das Programm führte auch diesmal mit sehr viel Charme und einer gehörigen Portion Fachwissen der Vorsitzende des Saarlouiser Stadtverbandes für kulturelle Vereine, Hans Werner Strauss.
Dass die Saarlouiser auf ihr Kreis-Symphonie-Orchester stolz sind, zu Recht stolz sind, bewies ein sehr, sehr lange anhaltender Applaus am Ende des Konzertes.

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