Grippeschutzimpfung ist nach wie vor ein Thema

Nach wie vor sind die saarländischen Krankenhäuser ausgelastet „bis an die Halskrause“ sagte uns der Chefarzt der Inneren Medizin im Merziger SHG Klinikum, Dr. Rainer Breit. Ursache ist nach wie vor die Virus Grippe, deren epidemieartige Verbreitung darauf zurückzuführen sei, dass die im Herbst angebotene Grippeschutzimpfung mit einem trivalenten Impfstoff keinen ausreichenden Schutz geboten habe. Dr. Breit erklärte, er habe relativ früh erkannt, dass dieser Impfstoff nicht gegen das Virus Yamagata der Influenza B wirksam sei. Die Krankenkassen waren zunächst nicht bereit die Kosten für den teureren tetravalenten Impfstoff zu übernehmen, der vier Virengruppen bekämpft. Mittlerweile seien viele Krankenkassen jedoch bereit, diese Kosten zu übernehmen.

Dr. Breit empfiehlt auch jetzt noch eine entsprechende Schutzimpfung vorzunehmen, denn die derzeitige nasskalte Witterung stelle immer noch eine Gefahrensituation dar. Die Krankenhäuser seien immer noch überlastet und viele auch „bis zum letzten Bett“ gefüllt. Besonders gefährlich sei es, wenn die Virusinfektion die Atmungsorgane so stark angreife, dass eine künstliche Beatmung erforderlich werde, denn die Beatmundgeräte seien immer noch bis zum Anschlag im Einsatz.
Die starke Belegung habe einen Notfallplan erforderlich gemacht. „Grundsätzlich“ so sagt Dr. Breit „wird kein Notfall abgewiesen. Aber wir haben eine Staffelung eingerichtet nach der Menschen mit lebensbedrohender Erkrankung absoluten Vorrang haben und diesen Patienten innerhalb weniger Minuten in der Notaufnahme ein Arzt zur Verfügung steht. Menschen, bei denen die Gefahr einer lebensbedrohenden Erkrankung besteht, diese aber noch nicht akut eingetreten ist, werden ebenfalls schnellstmöglich versorgt. Diese beiden Patientengruppen genießen absoluten Vorrang. Patienten, deren Erkrankungstadium nicht derartig akut ist, werden ebenfalls nicht abgewiesen, aber sie müssen unter Umständen eine gewisse Wartezeit in Kauf nehmen. Es kann auch geschehen, dass geplante aber nicht akut lebensnotwendige Operationen verschoben werden, weil akute Erkrankungen den Vorrang haben. Dr. Breit sagt, „wir stehen dazu, wir versorgen jeden Notfall Patienten, behalten uns aber vor, Prioritäten zu setzen“.
Auch weil die Krankenhäuser noch immer an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten, hält Dr. Breit eine Schutzimpfung auch zu diesem Zeitpunkt und zwar mit dem tetravalenten Impfstoff für sinnvoll.

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