HGS erzielt Derby-Sieg vor Saison-Rekordkulisse

Saarlouis. Saison-Rekordkulisse, prima Stimmung, intensive Zweikämpfe, Klasse-Paraden, schöne Tore: Das Saar-Pfalz-Derby zwischen der HG-Saarlouis und der VTZ Saarpfalz hielt, was es versprochen hatte. Die Truppe des früheren HG-Spielmachers Dado Grgic hielt gute 40 Minuten lang die Partie durchaus ausgeglichen, musste sich am Ende aber doch klar geschlagen geben. Saarlouis hatte in der Schlussphase trotz dünner Personaldecke mehr zuzusetzen und mit Torhüter Darius Jonczyk einen bärenstarken Rückhalt. Der 29:24 (12:11)-Heimsieg der HGS war dann auch aus Sicht von Gästetrainer Dado Grgic absolut verdient.

Für den früheren kroatischen Nationalspieler war die „Heimkehr in sein Wohnzimmer“ eine durchaus emotional berührende Sache. So freute er sich im Trainergespräch nach der Partie sichtlich über die immer noch große Wertschätzung, die man ihm in Saarlouis von Seiten der Fans, der früheren Mitspieler und des Vereins entgegenbringe. Einer dieser früheren Mitspieler war auch der heutige HGS-Coach Philipp Kessler, der seine Anerkennung so ausdrückt: „Ich habe viel von Dado gelernt.“
Respekt hatten offenkundig auch beide Teams vor diesem Derby. Das merkte man den Jungs in den Anfangsminuten deutlich an. Die beeindruckende Kulisse von 1475 Zuschauern in der vollen Stadtgartenhalle sorgte auch ein wenig für Nervosität auf beiden Seiten. Zudem war den Gästen aus der Rosenstadt der „Druck des Gewinnen-Müssens“ anzumerken. Trotzdem hielten sie das Ergebnis in den ersten 30 Minuten absolut offen. Durch zwei Mokris-Siebenmeter hatten die Pfälzer zwischenzeitlich die Führung übernommen (9:10, 27.), dann folgte das, was Dado Grgic am Ende als einen der Gründe für die Niederlage ausmachte. Ivo Kucharik wurde bei einer Angriffsaktion unabsichtlich von Wladislaw Kurotschkin im Gesicht getroffen, was zwangsläufig eine rote Karte zur Folge hatte. Der beste Torschütze auf Seiten der HGS Philipp Leist sorgte dann mit einem sicher verwandelten Siebenmeter für die knappe 12:11-Halbzeitführung.

 

Langsam wuchs der Vorsprung
Ein andere spielentscheidende Entscheidung traf Philipp Kessler mit seinen Torhütern in der Pause. Darius Jonczyk wechselte mit dem etwas glücklosen Pat Schulz den Platz im Tor der Gastgeber. Und der „gute Kumpel“ von Dado Grgic streute dem mächtig Salz in die Suppe, war am Ende mit 12 Paraden und einem gehaltenen Siebenmeter bester Torhüter der Partie. Nach sechs gespielten Minuten der zweiten Halbzeit brachte ein wieder stark spielender Josip Grbavac seine Farben erstmals mit zwei Toren in Front (14:12, 36.). Und zwei Minuten später schickte Jonczyk seinen Linksaußen Noll mit einem langen Ball auf die Gegenstoß-Reise und der machte das 16:13 (38.). Saarlouis kontrollierte jetzt die Partie, konnte aufgrund der geplant kräfteschonenden Spielweise bis dahin den Druck auf die Gäste ohne Probleme standhalten und führte bei Eintritt in die letzten zehn Minuten sicher 22:19.
Die Spieler der HG Saarlouis jubelten nach dem DerbysiegVier Minuten danach hieß es dann 25:21 und Dado Grgic versuchte in einer Auszeit nochmals, sein Jungs zu einem Endspurt zu motivieren („Ich gebe niemals auf!“). Bei seiner Mannschaft kam das aber offensichtlich nicht mehr an. Sie hatten nichts mehr zuzulegen. Als dann vier Minuten vor Schluss das schönste Tor der Partie zum 27:22 fiel, war der Sack endgültig zu.
Saarlouis hat auch das zweite Derby gegen Zweibrücken gewonnen, damit den 5. Sieg in Folge eingefahren, sich in der Liga deutlich stabilisiert und das mit einem dezimierten Kader (nur 9 Feldspieler fit). Das nächste Heimspiel der HGS ist das nächste Saar-Pfalz-Derby mit dem TuS Dansenberg als Gegner.

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