Merzig. Das zwei Personen Stück „Glück –Le Bonheur“ des in Tunis geborenen Autors Éric Assous, das dieser Tage in der Merziger Stadthalle aufgeführt wurde, befasst sich mit diesem Thema. Die beiden Personen, um die sich die Geschichte rankt, sind beide über 50, beide haben unterschiedliche Erfahrungen mit ihren Partnern gemacht. Louise, dargestellt von Barbara Wussow ist eine geschiedene Schriftstellerin mit eher weniger guten Männererfahrungen. Alexandre, gespielt von Peter Bongartz, ist Gastronom, hat drei Kinder und lebt in Scheidung, ist aber dem einen oder anderen Abenteuer nicht abgeneigt.
Die beiden treffen aufeinander, beide sind auf der Suche nach dem Glück auch noch in den späteren Jahren, das sie allerdings nicht unbedingt gleich definieren. Alexandre sucht eigentlich das kleine Abenteuer und dafür die „Zweitfrau“ und möchte für den Alltag die Ehefrau. Dieses Spiel spielt allerdings Louise nicht mit, denn sie mag keine „Kerle, die reinschneien, konsumieren und dann wieder verschwinden“. So entwickelt sich ein Stück, das von intelligentem Wortwitz und heiterer Situationskomik geprägt ist.
Am Ende landen die beiden im Standesamt, um doch wenige Minuten nach der Trauung den ersten Ehekrach zu erleben, als Alexandre seinen jüngsten Seitensprung beichtet, ausgerechnet mit seiner „Ex“, die jetzt das vierte Kind von ihm erwartet. In dieser Situation beweist Louise Größe und beantwortet die Frage nach dem Glück auf ihre Weise.
Das Merziger Publikum war von den schauspielerischen Leistungen sehr angetan und demonstrierte dies mit heftigem Applaus.