Victor Ellert für die Weltjugendspiele im Fahrrad-Trial qualifiziert

Eine eher seltene und ungewöhnliche Sportart ist das Fahrrad-Trial. Im Saarland entwickeln sich einige Talente, die zu Hoffnungen Anlass geben. Kürzlich fand der 7. Und 8. Lauf zur Süddeutschen Meisterschaft in Ettenheim Münstertal statt, bei dem saarländische Teilnehmer gute Platzierungen erzielten.
Abiharam Arulanantham (19) startete am ersten Tag in der Master Klasse und belegte den 1. Platz. Tags darauf trat er in der leistungsstärkeren Eliteklasse an und erkämpfte sich hier einen guten 4. Platz. Das ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, das Abi wegen seines bevorstehenden Schulabschlusses in diesem Jahr wenig trainiert hat.
In der Klasse der Schüler belegt Falk Wollscheid am Samstag den 6. Platz und steigerte sich am zweiten Tag auf einen hervorragenden zweiten Platz.
Ein besonderes Talent scheint mit dem achtjährigen Victor Ellert heranzureifen. Der Sohn der Leiterin der Turntalentschule Rehlingen (Galina Ellert) belegte am ersten Tag der Meisterschaften in der Klasse U 11 den zweiten Platz und steigerte sich tags darauf auf Rang 1. Bei den Deutschen Meisterschaften in Schatthausen hatte er sich bereits für die Weltjugendspiele qualifiziert, die in diesem Jahr in Ayvaille (Belgien) stattfinden.
Bei einem Kinderfest (August 2012) hatte Victor die Demonstration von seinen jetzigen Sportfreunden (Falk Wollscheid und Abiharam Arulalanantham bewundert und war fasziniert. Er ging zu einem Probetraining, zunächst einmal wöchentlich. Nach einigen Monaten fragte er seinem Trainer Joachim Jäckel, was er machen müsse, um mit Falk und Abi zum Turniere fahren zu dürfen. Von dem Talent des damals sechsjährigen Victor überzeugt, beantragte Jäckel eine Fahrerlizens, die seit 2013 unabdingbar notwendig ist. Das Training steigerte sich jetzt auf zwei Einheiten pro Woche. In seiner ersten Saison, 2013, erreichte er bei den süddeutschen Meisterschaften einen zufriedenstellenden 6.Platz in der Klasse (U 9).Bereits ein Jahr später (2014) wurde er Süddeutscher Meister. Das Training war jetzt auf 3-4 Einheiten pro Woche gesteigert worden. Trainer Jäckel ist mit der Entwicklung seines Schützlings sehr zufrieden und gibt ihm bei gleichbleibender Entwicklung gute Chancen für eine erfolgreiche Zukunft.

Infos zum Trial Sport: Das Fahrrad-Trial, auch Bike-Trial genannt, entwickelte sich in den frühen 70er Jahren. Grundsätzlich wird Trial mit Rädern ohne Federung und ohne Sattel gefahren. Beim Trial gilt es, das Fahrrad in jeder Situation perfekt zu beherrschen. Dabei fahren Trialer nicht nur, vielmehr hüpfen und springen sie über alle nur erdenklichen Hindernisse, oft auch in schwindelerregender Höhe. Körperbeherrschung, Balancegefühl, Konzentration, Kraft, Ausdauer und Mut werden gleichermaßen gefordert und gefördert. Aber auch Fantasie ist wichtig, denn für jede Situation muss die am besten geeignete Fahrtechnik gewählt werden. Ein kontrolliertes Fahren und objektive Einschätzung des eigenen Könnens und der Gegebenheiten des Geländes sind ebenso erforderlich. Die Sportler müssen auch in der Lage sein je nach Wetterbedingungen die optimalen Leistungen abzurufen. Die zurückzulegenden Strecken, Sektionen sind farblich gekennzeichnet, wobei jede Farbe einer Altersklasse bzw. einer Leistungsstufe zugeordnet ist. Eine Sektion kann verschiedenste Elemente enthalten, wie steile Auf- oder Abfahrten, Bachdurchfahrten, Wurzelpassagen, Felsen, Baumstämme oder -strünke, mit Schotter-, Schräghang- oder Schlammpassagen. Ziel ist des Trial-Sports ist es, mit dem Bike auf bzw. über Hindernisse zu fahren ohne einen Fuß auf den Boden zu setzen.