Wer Cattenom abschaltet, wird in die Geschichte eingehen

Cattenom-SI-4615Merzig/Cattenom. Annähernd 5000 Menschen nahmen am Ostermontag an einer Großkundgebung am AKW Cattenom teil. Ihre Forderung lautet. Schaltet Cattenom ab!
Nach den Ereignissen um Fukushima hat die Antiatomkraftbewegung eine neue Qualität gewonnen. Dies zeigte sich bei der Kundgebung in Cattenom, zu der die Internationale Aktionsgemeinschaft aufgerufen hatte. An dem französischen Atomkraftwerk, das sich nur wenige Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt befindet, ist durch verschiedene Vorfälle in der Vergangenheit umstritten. Cattenom Dem Aufruf der IAC folgten rund 5000 Menschen aus dem Saarland, aus Rheinland-Pfalz aus Luxemburg und auch aus Frankreich. Sie trafen sich vor dem See, aus dem das an diesem Tag von Sicherheitskräften gut bewachte AKW sein Kühlwasser entnimmt. Viele der Demonstranten trugen die bekannten leuchtend gelben oder grünen Fahnen mit der roten Sonne und dem lange bekannten Slogan „Atomkraft, nein danke!“ bei sich. 38 Gruppen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Organisationen hatten ein gemeinsames Ziel. Es war eine klare Forderung. Sie lautet „Cattenom abschalten und zwar sofort“. Sie untermalten ihre Forderung mit einer beeindruckenden Aktion am Ende der Veranstaltung: Sirenen heulten, ein Super-Gau wurde simuliert, alle Teilnehmer legten sich stillschweigend und sCattenom ymbolisch auf den Boden. Zahlreiche Redner trugen ihre Auffassung vor.
Der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen nannte das Atomkraftwerk „einen Störfall für die gute Nachbarschaft“. Er bezweifelte die Wirksamkeit des angeordneten „Stresstests“ und meinte der beste Stresstest sei die Abschaltung von Cattenom.
Jean Huss aus Esch sur Alzette (Lux), der bereits seit 1976 zu den engagierten Kernkraftgegnern zählt, betonte, die Neuformierung der Aktionsgemeinschaft sei der Beginn neuen Wiederstandes. Er forderte eine aktive, materielle und finanzielle Unterstützung der französischen Atomkraftgegner im laufenden Wahlkampf, denn Frankreich brauche keinen „Pro-Atom-Präsidenten“.
Die gleiche Meinung vertrat auch der Merziger Oberbürgermeister Dr. Alfons SI-Cattenom4606Lauer, der erklärte „der nächste (französische) Präsident oder die nächste Präsidentin, der oder die den Mut hat, Cattenom abzuschalten, wird in die Geschichte eingehen“. Er berichtete, dass die Unterschriftenliste, auf denen Merziger Bürger ihre Forderung nach einer Abschaltung Cattenoms bekräftigen können, bereits über 17000 Unterschriften vorweise. ‘
Michael Grittmann, der stellvertretende Landesvorsitzende vom BUND Saarland nannte Cattenom eine „permanente Provokation der Grenzregion“. Das Aktionsbündnis war mit der großen Resonanz der Veranstaltung zufrieden wie Henry Selzer, ein Sprecher der IAC betonte. Alles habe gepasst, der verbreitete Wunsch nach dem Ausstieg aus der Atomenergie sei deutlich geworden und die Diskussion darüber wieder entfacht worden.

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