Gut gelungen, gut besucht: der Schinderhannes

3377Düppenweiler. Der Verein für Geschichte und Kultur Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler e.V. präsentierte auf der Freilichtbühne vor der Kupferschmelze Carl Zuckmayers Stück „Der Schinderhannes“. Rund 40 Schauspieler führten das Stück um Johannes Bückler auf, der lange als eine Art Robin Hood der Pfalz galt. In Szene gesetzt wurde das Stück von Bernd Mühlen aus Brotdorf, der auch die Titelrolle spielte.
Über mehrere Monate wurde gep3392robt, Kleidung genäht, Requisiten gebaut, bis es dann soweit war und der Aufführungstermin heranrückte. Fast hätte der Wettergott einen Strich durch die Rechnung gemacht, noch währende des ersten Aktes regnete es „Bindfäden“, Abbruch drohte. Doch der Wettergott besann sich, stellte sein Aktivitäten ein und gab die Bühne wieder frei.
Die Fassung von Carl Zuckmayer zeigt den Schinderhannes in der seinerzeit bekannt gewordenen idealisierten Fassung. Spätere Forschungen haben zwar ergeben,3459 dass der Schinderhannes letztendlich ein reiner Verbrecher war, dem 130 Straftaten zur Last gelegt werden. Unabhängig davon muss ein Theaterstück ja keine Realität zeigen, sondern es soll in erster Linie unterhalten. Und das tat die Aufführung, die an beiden Tagen gut besucht war. Es gelang recht gut, die Unterschiede zwischen arm und reich dazustellen, die letztendlich Grundlage für die Räubereien und Diebstähle waren. Gefangen genommen wurde Schinderhannes letztendlich durch Verrat. Weil er auf Begnadigung hoffte gab er viele Schandtaten zu, verriet auch seine Komplizen. Das Eingestehen nutzte nichts, Schinderhannes und 19 seiner Mitstreiter wurden zum Tode verurteilt und durch die Guillotine hingerichtet. Regisseur Bernd Mühlen war gleichzeitig Darsteller 3474des Schinderhannes. Beides löste er ausgezeichnet. Auch die übrigen Darsteller, durch die Bank Laien überzeugten das Publikum, an der Spitze sicher die Darstellerin Geliebten des Schinderhannes, das Julchen, dargestellt von Angela Biesel.
Am Rande der Aufführung war zu hören, dass die als Freiluftbühne hervorragend geeignete Fläche vor der Kupferschmelze zukünftig im Abstand von etwa zwei Jahren für die Aufführung geeigneter Stücke genutzt werden soll – dazu kann man den Akteuren nur Mut wünschen!

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