VHS startet mit beeindruckender Interpretin ins Wintersemester

Saarlouis. Semesterauftakt der VHS in Saarlouis ist eigentlich immer etwas Besonderes. So auch in diesem Jahr, als der Eröffnungsabend im wiederentdeckten Saarlouiser Schmuckkästchen auf der Vaubaninsel stattfand. Chanteuse Florence Absolu, begleitet von dem Gitarristen Momo Rippinger, gestaltete ihn.
Zuvor hatte Oberbürgermeister Roland Henz gemeinsam mit VHS Leiterin Gertrud Jakobs das Wintersemester 2013/14 eröffnet
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Florence Absolu ist im Saarland keine Unbekannte mehr, sollte man meinen, ist sie doch seit September 2005 Dozentin Französisch und Programmverantwortliche für die Französischkurse am Sprachenzentrum der Universität des Saarlandes. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin ist Florence Absolu auch Sängerin, ausgebildete Sängerin, die bereits im Alter von 11 Jahren mit ihrer musikalischen Ausbildung begann und mit 13 Jahren zum Musikkonservatorium von Orléans wechselte, wo sie an Klarinette, Solfège, Harmonielehre, Musikgeschichte und Chorgesang ausgebildet wurde.
Parallel zu ihrem Sprachstudium in Germanistik, Romanistik sowie einem zeitweisen Studium der Rechtswissenschaften hat sie sich immer wieder mit Musik beschäftigt und zahlreiche musikalische Projekte auf den Weg gebracht. Besonders haben es ihr die Chansons angetan. Sie interpretiert auf ihre ganz eigene Weise Lieder von Edith Piaf, von Jacques Brel, von Michel Legrand, von Patricia Kaas, von Barbara und einigen anderen Chansonsängern, aber auch eigene Chansons.
7777So schuf sie gemeinsam mit ihrem Gitarristen in dem historischen Gebäude auf der Vaubaninsel eine stimmungsvolle Atmosphäre, als sie dort ihr Programm „C’est la vie“ präsentierte C’est la vie ist im übrigen auch der Titel ihrer neuen CD, die im Saarland ausschließlich bei Bock &Seip erworben werden kann. Zu den einzelnen Titeln, die sie vortrug, hatte sie immer ein Histörchen, eine Information bereit. So erzählte sie beispielsweise, dass Jacques Brels „Ne me quitte pas“, dass sie dann auf ihre eigene Weise interpretierte, in Frankreich als das bedeutendste Liebeslied des 20. Jahrhunderts gelte. Oder sie erzählte von Barbara, die das KZ Dachau überlebte, dort aber ihre ganze Familie verlor, dass diese niemals mehr in Deutschland auftreten wollte. Zahlreiche Briefe von Fans und ihr Management bewegten sie dann doch zu einem Auftritt, der in Göttingen stattfand. Dort wurde sie umjubelt, bereits vor ihrem Auftritt. Die Liebe, die ihr die deutschen Fans entgegenbrachten, beeindruckten Barbara so sehr, dass sie am nächsten Tag im Hotel das Chanson „Göttingen“ schrieb – natürlich trug Florence Absolu auch dieses Chanson sehr beeindruckend vor. Viele französische Chansons sind melancholisch erzählte sie und fügte hinzu „das ist eigentlich gut so“. In ihrem Repertoire hat sie zahlreiche Lieder von starken Frauen, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.
Mit Florence Absolu hat die Volkshochschule Saarlouis eine sehr beeindruckende Interpretin gewählt, die ihr Publikum begeisterte. Verwunderlich ist eigentlich nur, dass man bisher im Saarland – Florence Absolu lebt in Trier – noch sehr wenig von ihr als Sängerin gehört hat. Aber vielleicht ändert sich das ja.

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