Auszubildende der Stadt Merzig leisten freiwillige Sozialdienste

Merzig . „Corporate Volunteering“ (CV) ist ein Schlagwort, das immer mehr Bedeutung gewinnt. Es bedeutet, dass sich Mitarbeiter freiwillig dazu verpflichten in einer sozialen evtl. auch kulturellen Einrichtung Dienst zu leisten, der ihren Mitmenschen zu Gute kommt. Auch bei der Stadtverwaltung Merzig hat diese Idee unter der Federführung von Heike Wagner vom Amt für Jugend, Familie und Soziales Einzug gehalten. Man hat sich hier entschlossen junge Menschen, die sich in der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten befinden, mit dieser Aufgabe zu konfrontieren. Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer stellte die Idee kürzlich in der Einrichtung der Behindertenhilfe „Laurentiushöhe“ in Schwemlingen vor. Dort leistet Frank Hoffmann derzeit ein vierwöchiges Praktikum im Bereich der Arbeitstherapie und des Fahrdienstes. Frank Hoffmann befindet sich seit 2008 in der Ausbildung bei der Stadtverwaltung. Solange läuft auch schon die intensive Vorbereitung dieser Aktion. Es galt zunächst Partner zu finden, die bereit waren, Praktikanten vier Wochen lang zu betreuen. Daneben Corporate-Volunteering- musste das Praktikum in den Ausbildungsplan eingepasst werden. Nach der sorgfältigen Vorbereitungsphase konnte mit Frank Hoffman aus dem Ausbildungsjahr 2008 als erster dieses Praktikum aufnehmen. Das Praktikum ist auch als ein Dienst an der Allgemeinheit zu verstehen. Dr. Lauer betonte, dass die Praktikanten durch ihre Tätigkeit einen Einblick in die Gemeinwesenarbeit erhalten sollen. Damit sollen sie ihre sozialen Kompetenzen erweitern. Gleichzeitig wird durch die geleistete Arbeit zur Verbesserung des sozialen Klimas in der Stadt beigetragen. Die Stadtverwaltung möchte durch ihre Vorreiterrolle andere Unternehmen für die Idee des feiwilligen sozialen Einsatzes begeistern und hofft, dass weitere Arbeitgeber sich bereit finden, dabei mitzuwirken. Interessierte Arbeitgeber können sich an die Mitarbeiterinnen des Amtes für Jugend, Familie und Soziales wenden.
Der Leiter der Einrichtung Laurentiushöhe, Karl Wilhelm Fricke betonte, er freue sich über solche Maßnahmen, die man als Eingliederungshilfen verstehen könne. Mit deren Hilfe sei es möglich, die Kontakte zwischen Behinderten und Nichtbehinderten zu fördern und die Angstschwelle, die mancherorts herrsche, abzubauen oder zumindest zu reduzieren.
Birgit Conrad von der Arbeitstherapie schilderte die Tätigkeiten in ihrem Arbeitsbereich, in dem Frank Hoffmann sein Praktikum absolviert. Der junge Auszubildende bestätigte, dass sein Praktikum dazu beitrage, einen anderen Blickwinkel zu gewinnen.
Insgesamt bietet die Wohn-, Förder- und Pflegeeinrichtung Laurentiushöhe 460 Plätze für psychisch und geistig behinderte Erwachsene, davon 210 vollstationäre Pflegeplätze.
Tagesstrukturierende Fördereinrichtungen, Außenwohnbereiche wie der Forellenhof und der Johanneshof sowie Außenwohnungen in Schwemlingen, Fremersdorf und Merzig ergänzen das Angebot, zu dem auch ambulante Hilfen zum selbst bestimmten Wohnen in den Landkreisen Merzig-Wadern und Saarlouis gehören. Dr. Lauer beglückwünschte Frank Hoffmann zu seiner Entscheidung, seinen Freiwilligendienst in der Laurentiushöhe zu vollbringen und wünschte ihm eine gute Hand bei seiner Arbeit.

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