„Backen für die Tafel“ – Promis halfen dabei

Im Seniorenzentrum Lebach hat man ein Herz für Bedürftige

Lebach. Dort, wo man sich freut, wenn man Zuwendung erfährt, wo mancher auch auf die eine oder andere Unterstützung angewiesen ist und diese dankbar entgegennimmt, zeigte man dieser Tage auch ein Herz für andere. Für andere, denen es weniger gut geht. Für Menschen, die auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sind, von der sie Lebensmittel erhalten, die ihnen helfen ihre Familien mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Mit Grundnahrungsmitteln, nicht mit all den schönen Dingen, die vielen von uns in der Weihnachtszeit Freude bereiten und die doch für manchen Luxus sind.
Einrichtungsleiter Wolfgang Hermann mit SR Moderatorin Sonja Marx bei der Zubereitung von MinistollenDieses Herz für andere zeigte man dieser Tage im AWO Seniorenzentrum am Markt in Lebach, angeregt durch Einrichtungsleiter Wolfgang Hermann. „Backen für die Tafel“ war der Grundgedanke. Wie Pflegedienstleiterin Helga Maxmini berichtet, gibt es im Seniorenhaus eine Gruppe von Bewohnern, deren Hobby Backen ist und die das gerne Bürgermeister Klauspeter Brill war aktiver Helfer beim Backenregelmäßig tut. Diese Gruppe war gerne bereit sich dabei einzubringen.
Bald kam aber der Gedanke auf „wie wäre es wenn wir jemanden dazu nehmen, der einen gewissen Bekanntheitsgrad hat und damit noch mehr Aufmerksamkeit erzeugt“? Gesagt, getan! Wer kommt in Frage? Auch da wurde man schnell fündig. Zunächst gab es ein Gespräch mit jemandem, der regelmäßig auf dem SR Fernsehbildschirm zu finden ist: Moderatorin Sonja Marx. Sonja Marx ist das „weibliche Gesicht“ des Aktuellen Berichts, einer Sendung, die viele Saarländerinnen und Saarländer regelmäßig verfolgen. Gerne war sie bereit dazu. Nächster Kandidat war der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill, der schon häufiger ein Herz für Menschen bewiesen hat, die Hilfe braucheAuch Prof. Schwan (r.) war begeistert dabei und gestaltete mit den Bewohnern und Pflegedienstleiterin Helga Maximini (l.) verschiedene Gebäckstücken – auch er sagte spontan zu. Dritter im Bunde war Prof. Friedhelm Schwan, auch dieser sagte ohne Zögern zu.
Der Termin wurde vereinbart, die benötigten Grundstoffe wurden besorgt- 6 Kg Mehl, 2 Kg Zucker, 50 Eier, diverse Zutaten- und dann war es schon so weit. Die „Promis“ trafen ein, natürlich stand Kaffee bereit, einige Grußworte und dann ging es auch schon los. 25 Bewohner des SeniorenheiSR Moderatorin Sonja Marx backt leidenschaftlich gerne 0425mes mischten eifrig mit, 10 Mitarbeiter des Hauses gleichermaßen. Der Teig wurde zubereitet – soweit manche Teigarten, die vor der Verarbeitung eine gewisse Ruhezeit benötigen nicht schon am Tag zuvor vorbereitet waren – und dann begann die Verarbeitung. Zimtwaffeln kamen ins Waffeleisen, Spritzgebäck wurde „durch den Wolf“ gedreht, Ausgestochenes wurde zubereitet, Miniaturstollen entstanden. Wirklich Mini waren die, aber aus Stollenteig in kleinste Röllchen aufgerollt und dann zusammengesetzt. Schon bald zog ein ausgesprochen verführerischer Duft durch die Räume. Fertiges Spritzgebäck erhielt eine Schokoladenglasur. Andere Gebäcksorten erhielten eine Füllung mit Marmelade. Viele verschiedene Zubereitungsarten nahmen an den verschiedenen Wieder ist eine Ladung fertig und wird verpackt...Arbeitstischen Gestalt an. Unterhaltsame Gespräche, Erinnerungen an vergangene Tage, an die eigene Kindheit oder auch an die Zeit, in der man selbst Kinder groß zog, begleiteten den Vormittag. Natürlich standen auch Fragen nach den Vorlieben im Raum. Sonja Marx zum Beispiel erzählt, dass Spritzgebäck zu ihren Lieblingssorten gehört. Sie, die auch eine leidenschaftliche Bäckerin ist, erzählt auch, dass manche Rezepte noch von Mutter oder sogar Großmutter stammen. Bürgermeister Brill verkündet, „Teig zubereiten ist nicht mein Ding“. Aber die Weiterverarbeitung, das Ausstechen, das Spritzgebäck und ganz besonders die Zimtwaffeln, das Backen, das ist dann zu Hause sein Part. Besonders bei den Zimtwaffeln glänzen seine Augen, denn das ist sein Lieblingsgebäck. Nach getaner Arbeit wird das Werk präsentiert.
Die Zeit schreitet voran, natürlich wird auch genascht, schließlich muss man ja probieren, was man herstellt. Dann beginnt das Verpacken. In schönen weihnachtlichen Tütchen werden die verschiedenen Gebäcksorten verpackt, denn entgegen erster Planungen werden sie nicht verkauft, sondern gehen an die Tafel, wo sie dann an die Bedürftigen weitergegeben werden – eine schöne, weihnachtliche Geste.

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