Bau eines dritten Bades stand im Mittelpunkt

Saarlouis-Fraulautern. Versäumnisse und Fehlentscheidungen der „Jamaikaner“ im Saarlouiser Stadtrat sowie die strittige Frage um den Bau eines dritten Bades für Saarlouis standen im Mittelpunkt der Ausführungen beim NeujahrsSI-2454empfang der Saarlouiser SPD im Vereinshaus Fraulautern.
Musikalisch eingestimmt wurde der Empfang durch „Emanuele“ am Keyboard, eröffnet wurde er durch den Fraulauterner SPD OV-VorsitzendenSI-2470 Giuseppe Schillaci, der unter den Gästen unter anderen Oberbürgermeister Roland Henz, den Baudezernten Manfred Heyer, den Vorsitzenden der kulturellen Vereine, Hans Werner Strauß und den Vorsitzenden des Stadtverbandes für Sport, Werner Hiery sowie Vertreter von Feuerwehr, DRK, THW und Maltesern begrüßte.
Der Vorsitzende der SPD Stadtratsfraktion, Peter Schmolensky stellte die Auffassungen der Saarlouiser SPD zu Beginn des Jahres vor. 2010 sei für Saarlouis ein verlorenes Jahr gewesen. Die einzige nennenswerte Entscheidung sei die – unnötige – Einstellung einer Geschäftsführerin für die WBS und PHG gewesen, die zusätzliche Personalkosten in Höhe von 60 000 Euro zur Folge habe. Bei der Sanierung des Theaters am Ring werde dagegen wertvolle Zeit „verplempert“, weil die Jamaikaner sich nicht darauf einigen könnten, wie teuer die Sanierung werden dürfe. Diese ernüchternde Bilanz des vergangenen Jahres lasse eine Reihe von Fehlentscheidungen in den kommenden Jahren erwarten.
Einen Schwerpunkt in der Rede Schmolenskys nahm der von den Jamaikanern geplante Bau eines dritten Bades für Saarlouis ein. Gerade vor dem Hintergrund leerer Kassen und drückender Schulden müsse genau darauf geachtet werden, welche Ausgaben wirklich notwendig seien. Schmolensky erinnerte daran, dass CDU und FDP noch vor den Kommunalwahlen des Jahres 2009 den Neubau des Stadtgartenbades abgelehnt haben. Der Schwenk in die andere Richtung sei aus Machtkalkül erfolgt, um die Jamaikakoalition zu ermöglichen. Jetzt bestehe die Absicht für rund 4 Millionen Euro ein weiteres Bad in Saarlouis zu bauen. Dabei werde nicht berücksichtigt, dass die UnterschriftensaSI-2474mmlung vor der Kommunalwahl von Kosten unter 2 Millionen Euro ausgegangen sei. Die Kosten haben sich also verdoppelt. Von der Finanzkrise mit ihren gravierenden Auswirkungen auf den städtischen Haushalt habe zu dem Zeitpunkt der Unterschriftensammlung noch niemand etwas ahnen können. Der Neubau eines Bades führe unter anderemSI-2480 zu einer Schwächung des Hallenbades. Höhere Personalkosten seien die Folge, daneben werde das Steinrauschbad geschwächt. Witterungsunabhängiges Schwimmen sei nicht möglich, dadurch würden Vereine und Schulen in ihren Möglichkeiten eingeschränkt.
Respekt zollte der SPD Fraktionsvorsitzende dem für die städtischen Finanzen verantwortlichen Bürgermeister Klaus Pecina (CDU), der sich eindeutig gegen den Neubau eines weiteren Freibades ausgesprochen habe.
Die SPD schlage den Bau eines Außenbeckens am Hallenbad vor, zumal dieses erst für 1,8 Millionen Euro als Ganzjahresbad ertüchtigt worden sei. Ein Außenbecken am Hallenbad kombiniere die Möglichkeiten des Hallenbades mit der eines Freibades. Die Sozialdemokraten schlagen deshalb eine Bürgerbefragung vor, die auf der Grundlage der Erfahrungen der Befragung Großer Markt erfolgen könne.
Im weiteren Teil seiner Rede stellte Schmolensky die nach seiner Auffassung unübersehbaren positiven Entwicklungen in den Stadtteilen Fraulautern und Roden vor. Er hob allerdings auch hervor, dass auf Grund der Finanzlage viele Maßnahmen in Zukunft nicht mehr möglich seien, wenn die vorhandenen Mittel in ein Einzelprojekt flössen. Er zitierte Josef Feiler, der geschrieben habe „Stadtentwicklung muss sich am Gemeinwohl aller Bürgerinnen und Bürger orientieren und nicht an der Klientel eines Stadtteiles“. Dies sei im Einklang mit dem Motto der SPD „Saarlouis geht vor, Gemeinwohl geht vor Eigenwohl“. Langanhaltender Applaus bestätigte, dass viele der Besucher die Auffassungen des Fraktionsvorsitzenden teilten.

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