Bodo Ramelow ist gewählt und bereits vereidigt

Bei der heutigen Wahl des Ministerpräsidenten im Freistaat Thüringen trat Björn Höcke (AfD) in den ersten beiden Wahlgängen gegen Bodo Ramelow (Die Linke) an. Die CDU Abgeordneten und die FDP Abgeordneten enthielten sich der Stimme wie angekündigt. Da beide Kandidaten in beiden Wahlgängen nicht die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erhielten, kam es zu einem dritten Wahlgang, in dem die relative Mehrheit ausreicht. In diesem Wahlgang trat Höcke nicht mehr an. Bodo Ramelow erhielt mit 42 Stimmen die relative Mehrheit. Er nahm die Wahl an und war damit als Ministerpräsident des Freistaates Thüringen gewählt. Er wurde anschließend umgehend vereidigt. Die Abgeordneten  der Linken, von SPD, Grünen sowie von CDU und FDP gratulierten. Mario Voigt von der CDU überreichte dabei einen Blumenstrauß, ebenso wie Thomas Kemmerich (FDP), dessen Amtszeit als geschäftsführender Ministerpräsident mit der Vereidigung von Bodo Ramelow endete. Auch Björn Höcke hatte sich unter die Gratulanten eingereiht, der neugewählte Ministerpräsident verweigerte ihm jedoch den Handschlag. In einer Rede nach der Gratulationscour sagte Ramelow unter anderem:
„Wir haben eine Situation erlebt, durch die der Freistaat in der ganzen Welt bekannt geworden ist. Wir hätten gerne auf diesen Grad der Bekanntheit verzichtet. Der Freistaat Thüringen ist ein starker Freistaat. Ein Freistaat auf den sich die Menschen verlassen können. Bei dem Weltoffenheit und Toleranz ein zentrales Thema sein muss.“. Die neue Regierung werde umgehend ihre Arbeit aufnehmen und sich auch alsbald mit der Vorbereitung von Neuwahlen beschäftigen.
Auf die Verweigerung des Handschlags von Höcke eingehend fügte er hinzu, dies habe seine Ursache in dem Verhalten des AfD Abgeordneten Müller, der nach der Wahl von Thomas Kemmerich in einem Interview gesagt habe, man habe Kemmerich eine Falle gestellt und dieser sei auf die Leimrute getreten. Dieses Verhalten sei zutiefst undemokratisch und deshalb könne er die Glückwünsche von Björn Höcke nicht annehmen.
Die Präsidentin des Landtages unterbrach dann die Sitzung für 90 Minuten, danach will Bodo Ramelow sein neues Kabinett vorstellen.

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