„Der Berg ruft“ – Medienausstellung über das Matterhorn

Vor 150 Jahre Erstbesteigung des Unbesteigbaren

Saarlouis. Lange Zeit galt das Matterhorn als unbesteigbar. Joseph Edmund Woerl bezeichnete den Berg in seinem Atlas „Südwest-Deutschland und dem Alpenland“ von 1835 einfach als „unersteiglich“. Selbst an diesem einfachen Wort sieht man schon die Ehrfurcht, die der Berg der Berge hervorrief. Man darf dabei auch nicht vergessen, als dieser Atlas erschien, war der höchste Berg der Alpen, der Mont Blanc, schon vor fast einem halben Jahrhundert besiegt worden.
Matterhornausstellung (1)Aber auch für das Matterhorn kam der Tag der Niederlage. „Um Viertel vor 2 lag die Welt zu unseren Füssen, und das Matterhorn war besiegt“ so schrieb Edward Whymper am 14. Juli 1865. Er und seine Seilkameraden Michel Croz, Charles Hudson, Lord Francis Douglas, D. Robert Hadow sowie die Zermatter Bergführer Peter Taugwalder und sein Sohn waren die ersten, die es geschafft hatten. Das Matterhorn war bestiegen, besiegt war es aber nicht. Es forderte davor und danach immer noch sein Tribut. Selbst von den Erstbesteigern kamen nur drei lebend zurück, Edward Whymper und die Taugwalders. So steigerte die Erstbesteigung nur die Wirkung des Matterhorns, entzaubert war es nicht.
Selbst heute ist dieser Mythos spürbar. Er ist der meist fotografierte Berg der Welt und das Wahrzeichen der Schweiz. Um ihm nahe zu sein, muss man aber nicht in die Ferne reisen, sondern einfach bei der Stadtbibliothek Saarlouis vorbeischauen. Zum 150 Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns gibt es dort eine Medienausstellung zu sehen. Und ab 03. August 2015, dem Ende der Ausstellung, sind die Bücher und DVDs auch ausleihbar. Brandaktuell kann man sich in Reinhold Messners gerade erst vor ein paar Tagen erschienenem Buch zur Erstbesteigung „Absturz des Himmels“ informieren. Im Bildband „Matterhorn, Berg der Berge“ findet man sowohl seine historische Geschichte, wie auch seine Rolle in den Medien bis zu seiner Kommerzialisierung, sowohl im Touristischen, wie auch als Werbeträger für die verschiedensten Produkte und Botschaften. Aber auch an die Bergführer, ohne die jegliche Besteigung undenkbar wäre, wurde gedacht. Im vom Hörnlihüttenwirt Kurt Lauber herausgegebenen Buch kommen sie selber zu Wort. Wer jetzt Lust bekommen hat, das Matterhorn vor Ort zu besuchen, findet natürlich auch Reiseführer über das Wallis oder das Aostatal in der Ausstellung. Und noch etwas darf natürlich in einer Ausstellung zum Matterhorn nicht fehlen, der Luis Trenker Film über die Erstbesteigung „Der Berg ruft“. (Aé)

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