Altstadtfest mit gelungenem Start
Saarlouis (aram). Mit der Verleihung des Tonton Preises wurde das 34. Saarlouiser Altstadtfest eröffnet. Bei zurückgekehrtem strahlenden Sommerwetter begrüßte Raoul Mailänder erstmals als Vorsitzender des Altstadtfördervereins die Gäste, unter denen sich zahlreiche bisherige Preisträger des Tontonpreises, darunter der ehemalige saarländische Ministerpräsident und Bundesverkehrsminister Rainer Klimmt, SPD Landeschef Heiko Maas sowie zahlreiche Würdenträger aus Politik und Wirtschaft befanden. Bevor der Schirmherr, Oberbürgermeister Roland Henz, das „erste“ Fass mit drei gezielten Schlägen anschlug, stand die Ernennung des neuen TonTon Preisträgers auf der Tagesordnung. Es war in diesem – wahlfreien – Jahr einmal mehr ein Politiker, die Jury hatte Innen – Staatssekretär Georg Jungmann auserkoren. Die Laudatio hielt der Preisträger des vergangenen Jahres, Hans Jörg Schu.
Er tat dies in geschliffener Form, stellte gleich zu Beginn fest, dass der diesjährige Preisträger dem Idealbild des Erzlügners Michel Tonton am nächsten komme, da schon seine Name eine offensichtliche Lüge enthalte: Jungmann. Es sei kein Bestreben zu erkennen, den Namen der Wirklichkeit anzupassen und sich zukünftig Altmann zu nennen.
Georg Jungmann sei eingefleischter Lisdorfer, wenn er auch in der St. Elisabeth-Klinik zur Welt gekommen sei. Man könne jedoch vermuten, dass dies den Versuch seiner Mutter darstelle, ihm die höheren Weihen eines königlichen Geburtsortes zu verschaffen.
Dennoch beharre Jungmann aus seinen Lisdorfer Wurzeln. Bereits in frühester Kindheit sei er durch seine Eltern mit den Fertigkeiten des Gemüseanbaus vertraut gemacht worden. Der Lisdorfer Kappes sei weltberühmt, aber trotz früher Erfahrungen sollte Jungmann in der Politik den Kappes besser lassen, empfahl Schu.
Beim Militär habe Jungmann den Rang eines Gefreiten erreicht. Gabriel Mahren sei Obergefreiter geworden. Deshalb könne es durchaus ein, dass dieser bei den Verhandlungen zur Gründung der städtischen Jamaika Koalition das Kommando übernommen habe. Als Staatsekretär des Inneren sei Georg Jungmann auch für die Polizei verantwortlich. Deshalb wolle er sich für die Verleihung des TonTon Preises dadurch erkenntlich zeigen, dass zukünftig freitagnachts in den kritischen Stunden zwischen zwei und vier Uhr gemeinsam mit Oberbürgermeister Roland Henz in der Altstadt Doppelstreife gehe.
Georg Jungmann bedankte sich für die Verleihung des Preises in waschechtem Lisdorfer Platt. Er sang dabei ein Loblied auf die Lisdorfer Bauernschläue. Schließlich hätten diese Vauban erst das Land verkauft, auf dem dieser die Festung baute. Hernach hätten sie den Bewohnern ihr Gemüse verkauft. Mit dem dabei erzielten Gewinn hätten sie das Gelände in den Gartenreihen erworben, das sie später den Saarlouiser Offizieren für teures Geld für deren Wohnungsbau wieder verkauft hätten. Einen Heiterkeitserfolg erzielte er, als er feststellte, er könne nicht verstehen, warum er den Preis bekomme. Schließlich sei er Politiker und „diese lügen bekanntlich nicht“.
Oberbürgermeister Roland Henz meinte allerdings, der TonTon Preis könne zukünftig nicht mehr vergeben werden, da es niemanden gebe, der den Preis mehr verdiene als Jungmann, worauf dieser in seiner Replik meinte, Henz solle einmal in den Spiegel schauen.
Bevor das Fass angeschlagen wurde und damit der Startschuss für das diesjährige Altstadtfest fiel, bedankten sich Raoul Mailänder und der Oberbürgermeister bei Hanno Mouget, der 22 Jahre lang den Altstadtförderverein geführt hatte.
Im Anschluss an den offiziellen Teil übernahmen die „Büddenbacher“ das Kommando auf der Bühne in der Französischen Straße und sorgten für eine Topstimmung wie man es von ihnen gewöhnt ist. Auch auf den anderen Bühnen in der Altstadt sorgten am Eröffnungsabend „Brave & Crazy“ sowie Miles Winter Roberts für gelungene musikalische Unterhaltung.