Coronavirus: Gründliches Händewaschen – das müssen Sie beachten!

Ein Griff an Nase oder Mund kann ausreichen, um sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Gründliches Händewaschen verringert das Risiko einer Ansteckung. Diese fünf Schritte sollten dafür beachtet werden. Gründliches Händewaschen dauert laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 20 bis 30 Sekunden (Patrick Pleul/ dpa)

Immer mehr Coronavirus-Fälle in Deutschland werden bekannt, Hunderte Menschen befinden sich derzeit in Quarantäne. Die Sorge vor einer Ansteckung steigt – auch wenn das Risiko für die deutsche Bevölkerung derzeit noch als mäßig bis gering eingestuft wird. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) kann jeder Einzelne dazu beitragen, den Covid-19-Ausbruch so gut wie möglich einzudämmen. Um sich vor einer Infektion zu schützen, raten Experten zu ganz allgemeinen Hygieneregeln wie regelmäßigem Händewaschen.

Denn schon durch einen Griff an die Nase, den Mund oder die Augen können die Erreger über die Schleimhäute in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge unterbricht Händewaschen diesen Übertragungsweg. Stehe unterwegs keine Waschmöglichkeit zur Verfügung, sollte zumindest vermieden werden, mit den Händen die entsprechenden Stellen im Gesicht zu berühren oder Speisen mit der Hand zu essen.

Was heißt richtige Handhygiene?

Die Hände sollten mehrmals am Tag bis zu einer halben Minute mit Seife gewaschen werden – und zwar nicht nur nach dem Toilettengang und vor den Mahlzeiten, sondern auch vor dem Zubereiten von Speisen. Auch nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen, nach dem Kontakt mit Abfällen und vor dem Hantieren mit Medikamenten sollten die Hände gereinigt werden.

Die wichtigsten Hygiene-Regeln

  • Drehen Sie sich am besten weg, wenn Sie husten oder niesen müssen! Mindestens ein Meter Abstand sollte zwischen Ihnen und anderen Personen sein.
  • Ein Papiertaschentuch bitte nur einmal benutzen! Entsorgen Sie es anschließend in einem Mülleimer mit Deckel.
  • Halten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase, wenn gerade kein Taschentuch zur Hand ist.
  • Wichtig: Waschen Sie sich nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände, entweder mit einem Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis oder mit Wasser und Seife.

Quelle: WHO, Gesundheitsministerium

Händewaschen in fünf Schritten

Laut BZgA braucht es mehrere Schritte, um Hände gründlich zu waschen. Dabei sollte sorgfältig vorgegangen und keine Stelle vernachlässigt werden.

  1. Demnach sollten die Hände zunächst unter fließendes Wasser gehalten werden. Die Temperatur könne so gewählt werden, dass sie angenehm sei. Denn die Temperatur habe keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen.
  2. Danach müssten die Hände gründlich eingeseift werden – sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingernägel, Fingerzwischenräume und Daumen. Hygienischer als Seifenstücke seien Flüssigseifen, besonders in öffentlichen Waschräumen. Seife beim Händewaschen zu benutzen, sei deutlich wirksamer als nur Wasser. Waschsubstanzen lösten Schmutz und Mikroben von der Haut ab, bestimmte Keime ließen sich mit Wasser allein kaum entfernen.
  3. Die Seife sollte sanft eingerieben werden. Gründliches Händewaschen dauere 20 bis 30 Sekunden. Kürzeres Waschen reduziere die Keimzahl nicht wirksam. Die BZgA gibt auch einen Tipp, um eine angemessene Zeitspanne abzuschätzen: 20 Sekunden entsprächen in etwa dem zweimaligen Summen des Liedes „Happy Birthday“.
  4. Im Anschluss sollten die Hände unter fließendem Wasser abgespült werden. Auf öffentlichen Toiletten könne zum Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder der Ellenbogen verwendet werden.
  5. Zum Schluss sei es wichtig, die Hände sorgfältig abzutrocknen, da sich in einer feuchten Umgebung Mikroorganismen besser halten und vermehren können. In öffentlichen Toiletten seien hierfür Einmalhandtücher am besten geeignet. Zu Hause sollte jeder sein persönliches Handtuch benutzen.

Sollte die Haut durch häufiges Händewaschen strapaziert werden, empfiehlt die BZgA milde, pH-neutrale Seifen. Das Eincremen der Hände mit einer feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Hautpflege unterstützte zudem die Regeneration der Haut.

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