Ein rabenschwarzer Tag für die Royals

Nur Sabine Niedola wurde den Anforderungen gerecht

Saarlouis. Wenn man den Berichten zum Spiel der Royals Saarlouis in Chemnitz Glauben schenkt, muss man sich fragen, ob man zu Beginn der Saison nicht zu sehr durch die rosarote Brille geschaut hat. Chemnitz gehört sicher nicht zu den Topfavoriten der Saison, dennoch, so scheint es, haben sich Royals nicht eben mit Ruhm bekleckert bei ihrem Gastspiel im Osten der Republik.
SNF8221Zwei Nationalspielerinnen erzielten zusammen zwei Punkte, lediglich Topstar Sabine Niedola wurde mit 27 Punkten den Anforderungen gerecht, heißt es.
Im ersten Viertel legten auch zunächst die Katzen aus Chemnitz los und gingen mit 8:0 in Front. Ihre starke Verteidigung stoppte jeden Angriff der Saarlouiserinnen. Erst nach vier Minuten kamen die Gäste zu ihren ersten Punkten und dann auch besser ins Spiel, das sie zu diesem Zeitpunkt auch noch drehen konnten – das erste Viertel ging schließlich mit 14:15 an die Mannschaft von Helmut Paar, letztlich der starken Leistung von Sabine Niedola zu verdanken, die allerdings aus ihrem Team wenig Unterstützung erhielt. Dahingegen operierten die ChemCats geschlossen als Team, so dass man mit einer 31:26 Führung in die Pause gehen konnte.
Auch zu Beginn des dritten Viertels konnten sich die Gastgeberinnen weiter absetzen und führten mit 39:30 Punkten. Dann zeigte sich aber, dass die Chemnitzerinnen nicht unbedingt zu den stärksten Teams der Liga gehören, es folgte ein Einbruch, die Gäste konnten sogar kurzfristig in Führung gehen. Doch die Gastgeberinnen „berappelten“ sich und führten zum Ende des dritten Spielabschnitts mit 47:46. Damit hatten die Royals ihr Pulver an diesem Tag aber offenbar verschossen, Chemnitz gestattete nur noch 10 Gegentreffer, erzielte jedoch 22 Punkte – ein rabenschwarzer Tag für Saarlouis ging zu Ende. Endstand: 69:56. Für Chemnitz.
In den Kommentaren zu dem Spiel kommen die Saarländerinnen gleichermaßen nicht gut weg. Eine Sabine Niedola macht noch keine Mannschaft hört man in einem bitterbösen Kommentar, der Rest der Mannschaft habe energielos, zeitweilig lustlos und unmotiviert gewirkt. Man könne mit dieser Leistung nicht mehr nach der Tabellenspitze schielen, sondern müsse mit dem Kampf gegen den Abstieg beginnen.
Solche harten Äußerungen mögen teilweise aus der Enttäuschung geboren sein, ganz falsch sind sie sicher nicht, wenn man den bisherigen Saisonverlauf betrachtet. Bleibt zu hoffen, dass es  nur ein rabenschwarzer Tag war und dass man sich jetzt zusammensetzt und statt nach Schuldzuweisungen nach Lösungswegen sucht, zumal man zu Beginn der Saison von allen Seiten gehört hatte, die Mannschaft sei stärker als im Vorjahr.
Am kommenden Sonntag kommt mit Keltern einer der ganz dicken Brocken – Wiedergutmachung ist angesagt.

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