BattistonGuitar : Mehr als eine handwerkliche Tätigkeit

21. August 2011
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Siersburg. Gitarren bauen ist mehr als eine handwerkliche Tätigkeit, es ist eine Kunst, die wie jede Kunst Können voraussetzt. Nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein gutes Gehör, Talent und Leidenschaft, ebenso entsprechende Materialkenntnisse und jede Menge Geduld. Bis eine handgefertigte Gitarre fertig ist, vergehen gut 150 Stunden.
Im Saarland gibt es nur zwei Gitarrenbauer. Einer davon ist der Japaner Kazuo Sato und der gehört zu den zehn besten Gitarrenbauern der Welt. Der zweite saarländische Gitarrenbauer ist Tino Battiston, der seine Fachkenntnisse bei Kazuo Sato erworben hat. Gitarrenbauer, das war bereits ein Kindheitstraum von ihm. Bereits in frühen Jahren begann er selbst Gitarre zu spielen und erreichte dabei eine hohe Qualität. Ausbildung zum Gitarrenbauer war im Saarland nicht möglich, der Besuch einer entsprechenden Schule in Mittenwald nicht realisierbar. So erfolgte eine Berufsausbildung, die ihm die Arbeit mit Holz ermöglichte: er wurde Tischler. Nach einem Auslandaufenthalt eröffnete sich Möglichkeit mit Kazuo Sato zusammen zu arbeiten. Merzig Aktuell hat Tino besucht und seine Arbeit kennen gelernt – und hohen Respekt davor gewonnen.
Die Gitarren, die er baut, sind absolute Handarbeit, jede Gitarre, die seine Werkstatt verlässt, ist bis in das Detail auf den Gitarristen zugeschnitten, der damit spielt. So steht am Anfang der Arbeit ein vorspielen, bei der der junge Gitarrenbauer, die Eigenheiten des Musikers kennengelernt. Danach werden die Wünsche des Kunden festgehalten, beispielsweise die Griffbreite festgelegt. Erst wenn alle Details feststehen, beginnt die handwerkliche Arbeit. Das passende Holz wird ausgewählt. Jede Gitarre besteht aus mehreren verschiedenen Holzarten. In der Regel verwendet Tino Battiston Palisander, Ahorn und/oder Mahagoni für den Korpus, der Klangdeckel besteht in der Regel aus Fichtenholz, das Griffbrett aus Ebenholz. Alle Holzarten sind mindestens vier Jahre gelagert. Die Qualität des Holzes ist ein entscheidender Faktor für den Klang der Gitarre. Das Holz wird entsprechend zugeschnitten, Hobel und Messer sind jetzt wichtigste Werkzeuge, natürlich ist dies Handarbeit, es wird geschnitzt, schließlich geschliffen, sorgfältig mit feinstem Schleifmaterial. Die Zargen werden gebogen, anschließend werden die einzelnen Teile verleimt.
Im nächsten Arbeitsgang erfolgt die Lackierung ebenfalls natürlich von Hand, wobei auf das Deckblatt Schelllack von Hand aufgetragen wird. Dazwischen gilt es immer wieder Trockenphasen einzuhalten. Schließlich wird die Gitarre poliert bevor die Saiten, im Normalfall Stahlseiten aufgezogen werden, denn Tino Battiston baut vorwiegend Stahlsaiten Gitarren, daneben natürlich auch klassische Gitarren. Jetzt folgt ein ganz wichtiger Schritt. Die erste Klangprobe. Erst wenn diese zur Zufriedenheit Tinos ausgefallen ist, wird der Kunde eingeladen, sozusagen zu einer Generalprobe. „In jeder Gitarre“, so erzählt Tino Battiston, „steckt auch ein Stück von meiner Seele, jeder gute Gitarrist erkennt am Klang der Gitarre, wo sie hergestellt ist“.
Inzwischen spielen bereits zahlreiche saarländische Spitzengitarristen auf Battiston-Gitarren, ihre Zahl nimmt weiter zu.
Natürlich führt Tino auch hochwertige Reparaturen an guten Gitarren aus, dies sollte man bei Bedarf mit ihm absprechen, denn nicht jede Reparatur ist rentabel.




Tags:BattistonGuitar

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