Eine musikalische Geisterstunde der besonderen Art

Nalbach. Zu einer musikalischen Geisterstunde fanden sich die Besucher im Nalbacher 4640Künstlertreff „Im alten Kuhstall“ ein. Serviert wurde sie ihnen von der aus Dresden stammenden Sopranistin Claudia Dylla, die von Diethelm – M. Julien am Piano und Steffen Sauer an Drums und Percussion begleitet wurde.
Geschichten und Gedichte aus der Weltliteratur standen auf dem Programm, teilweise vertont durch nicht minder bekannte Komponisten.
Claudia Dylla ist nicht nur eine hervorragende Sängerin, die unter anderem Engagements an der weltberühmten Semperoper in Dresden vorzuweisen hat, sie ist auch Musikpädagogin und Sprecherzieherin, sie schreibt Theaterstücke und führt Regie. Zahlreiche Sängerinnen und Sänger haben ihre musikalische Aus- und Fortbildung bei ihr absolviert. Gern gesehene Dozentin ist sie am Conservatoire de Luxembourg. Als Mitglied vieler Theaterensembles ebenso wie durch ihre Bühnenpräsenz hatte sie eine gute Grundlage für die musikalische Geisterstunde, die für die Besucher Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart lebendig werden ließ.
Ein Hauch von Grusel überkam manch einen, wenn Claudia Dylla ganz in eine der 4642Rollen eintauchte, die ein gruseliges Stück vorgab. Wenn sie etwa den berühmten Erlkönig vortrug, den eigentlich jeder kennt, vertont von Schubert, spürte man förmlich die Angst des Kindes.
Zahlreiche Gedichte und Geschichten von Goethe, Schiller, Hölderlin, Rilke und anderen wurden anschaulich vorgetragen. Die begleitende Musik untermalte effektvoll, setzte Akzente, hob dort hervor, wo es erforderlich war und sorgte mit dafür, dass der Abend zu einer gelungenen Veranstaltung wurde, manchmal von dem erwarteten Schauer begleitet, dann wieder mit Witz und Humor vorgetragen. Zu einem Abend, der vielen im Gedächtnis bleiben wird, einfach, weil er ausgesprochen ungewöhnlich war.

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