Tweet Hilbringen. Malen, sich ausdrücken mit Pinsel und Farbe gewinnt immer mehr Freunde. Wie bei vielen Dingen im Leben gehört neben dem Talent auch...
Dillingen. Mit dem Operettenklassiker „Die Csárdásfürstin“ startete das Dillinger Kulturprogramm in die diesjährige Theatersaison. Dargeboten wurde es vom Operettentheater Salzburg, das neugegründet wurde und für die Aufführung der Csárdásfürstin bereits im ersten Jahr 2010 mit dem INTHEGA Preis für die beste Musikproduktion der Saison ausgezeichnet wurde. Das Operettentheater Salzburg steht in der Tradition der klassischen Operette, angereichert mit dem Esprit unserer Zeit.
Die Csárdásfürstin ist die wohl erfolgreichste Operette von Emmerich Kálmán. Die Arbeiten dazu begannen 1914 gemeinsam mit den Librettisten Leo Stein und Bela Jenbach. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges verzögert den Fortgang der Arbeiten. Erst im Sommer 1915 wurden die Arbeiten engagiert fortgeführt. Bereits im November 1915 erfolgte die Uraufführung, die sich als grandioser Erfolg erwies. Bereits bis Mai 1917 hatte man stolze 533 Aufführungen gespielt.
Sehr bald wurde das Werk auch in anderen deutschsprachigen Häusern sowie in Schweden und Ungarn aufgeführt. Übersetzungen in die dänische, finnische, polnische und russische Sprache folgten, ebenso die amerikanische Erstaufführung in ungarischer Sprache. Bis zum heutigen Tag gehört das Werk zum regelmäßigen Repertoire vieler Häuser.
Zum Inhalt: Die Sängerin Sylva Varescu bereitet sich auf eine Amerika-Tournee vor und gibt ein Abschiedskonzert. Unter den Gästen befindet sich der Fürstensohn Edwin Lippert-Weylersheim, der in Sylva verliebt ist, Sylva erwidert die Liebe. Edwin möchte Sylva von der Amerikatournee abhalten und bittet sie, ihn zu heiraten. Die Bereitschaft zu dieser Ehe beglaubigt er notariell. Seine Familie ist von dieser „Mesalliance“ entsetzt und arrangiert eine Einberufung zur Armee. Parallel dazu hat man bereits die „standesgemäße“ Braut, die Gräfin Stasi, ausgesucht und auch schon die Verlobung vorbereitet. Die Ankündigung der Verlobung spielt man Sylva zu, die daraufhin verletzt die geplante Amerikatournee antritt.
Nach einigen Wochen kehrt sie zurück und gelangt unerkannt zu der Verlobungsfeier, sie gibt sich dort als Frau von Graf Boni, einem Freund Edwins aus. Edwin begegnet ihr und erkennt, dass er sie nach wie vor liebt. Er bittet Boni, Sylva frei zu geben. Boni, der ohnehin Stasi liebt, willigt ein. Als die Verlobung offiziell bekannt gegeben werden soll, kommt es zum Eklat, als Sylva ihre wahre Identität preisgibt. Schnell macht man ihr klar, dass eine solche Mesalliance nicht möglich sei. Feri-Bacsi, ein Freund Edwins, der auch die musikalische Karriere Sylvas gefördert hatte, betritt jetzt die Szene. Durch ihn wird bekannt, dass Edwins Mutter vor ihrer ersten Ehe ebenfalls als Sängerin engagiert war. Edwins Vater, der Fürst Leopold Maria (der fesche Poldi“) fällt aus allen Wolken und sperrt sich jetzt nicht mehr gegen die Verbindung seines Sohnes mit Sylva.
Die einzelnen Rollen waren glänzend besetzt, insbesondere glänzte Patricia Nessy in der Rolle der Sylva, besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sie erst wenige Tage zuvor die Rolle übernommen hatte, nachdem beide Stammbesetzungen erkrankt waren. Hervorragend auch Daniel Zihlmann in der Rolle des Edwin oder Georg Leskovich als Graf Boni. Wie es zum Standard einer guten Operette gehört, gab es einige exzellente Ballettszenen, in denen sich das Ballettensemble Illo Tempore aus Dortmund in Szene zu setzten wusste. Für hervorragende Livemusik sorgte das Orchester des Operettentheaters Salzburg unter der Leitung von Dimitar Panov.
Immer wieder Szenenapplaus gab es, wenn bekannte Melodien wie „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ oder „Machen wir's den Schwalben nach“ oder „Tanzen möcht' ich, jauchzen möcht' ich“ oder „Habt euch lieb“ ertönten. Manch einer der Besucher sang oder summte dann leise mit.
Das Dillinger Publikum war von den Darbietungen sehr angetan und drückte seine Bewunderung in lang anhaltendem Applaus aus. Oder um es mit den Worten einer Besucherin zu sagen: „die können wiederkommen“.