Dillinger Hütte: Positives Ergebnis nach schwierigem Jahr 2010
Dillingen. Das Geschäftsjahr 2010 war für die Dillinger Hütte ein schwieriges Jahr. Die Situation auf dem spätzyklischen Grobblechmarkt erholte sich zeitverzögert zu den anderen Stahlprodukten. Aus diesem Grund ging der konsolidierte Umsatz auf rund 2,1 Milliarden € gegenüber dem Vorjahr (2,3 Milliarden €) zurück. Dagegen hat sich das konsolidierte Ergebnis verbessert.
„Trotz deutlicher Kostensteigerungen und eines schwierigen Marktumfelds haben wir uns 2010 gut behauptet. Die Mengen konnten spürbar erhöht werden, allerdings dauerte es lange, bis sich die Erlöse auf ein auskömmliches Niveauverbessert haben“, sagte Dr. Karlheinz Blessing anlässlich der Jahrespressekonferenz.
Auf dem Grobblechmarkt machte sich der Aufwärtstrend später als bei anderen Flachprodukten bemerkbar. Ab dem 2. Quartal konnte eine deutlich gestiegene Nachfrage registriert werden, jedoch war der Markt über das gesamte Jahr von einer relativ hohen Volatilität gekennzeichnet. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der europäischen Grobblechwerke lag bis zum Herbst bei rund 63 % und blieb damit insgesamt in 2010 noch unbefriedigend.
Bei der Dillinger Hütte (DH) war die Auslastung über das Gesamtjahr betrachtet von starken Produktionsschwankungen gekennzeichnet, die durch die Stillstände aufgrund der Realisierung von längerfristig geplanten, größeren Investitions- und Modernisierungsprojekten in unterschiedlichen Produktionsbereichen bedingt waren. Die ab dem 2. Quartal gestiegene Nachfrage nach Grobblechen führte bei der Dillinger Hütte 2010 gegenüber dem Vorjahr zu deutlich gestiegenen Auftragseingängen und folglich zu einer relativ hohen Auslastung der Anlagen. Am Standort Dillingen waren zum Ende des Berichtsjahres 5 412 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2009: 5 296). Diese arbeiteten am Standort Dillingen bei der Dillinger Hütte selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH (ZKS) und bei der ROGESA. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich somit eine Erhöhung der Belegschaftszahl um 116 Mitarbeiter (+ 2,14 %).
2010 war geprägt von zahlreichen großen Investitionsprojekten: Bei der Dillinger Hütte selbst lagen die Investitionen mit 73 Mio € 2010 deutlich über dem Vorjahreswert (56 Mio €). Insgesamt wurden in den letzten 5 Jahren wurden rund 270 Millionen Euro für Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben.
Ausblick
Die Dillinger Hütte Gruppe geht insgesamt für 2011 von einem guten Geschäftsjahr aus. Durch die sich fortsetzende Belebung der Nachfrage aus fast allen Verbrauchersegmenten ist eine hohe Auslastung der Produktionsanlagen bei der Dillinger Hütte und ihren Tochtergesellschaften für das Gesamtjahr zu erwarten. Die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weisen für den weiteren Verlauf von 2011 deutlich positive Signale auf: Für den Grobblechbereich, insbesondere für die höherwertigen Produkte, wird mit einer stärkeren Nachfrage und mit steigenden Preisen gerechnet. Allerdings bleibt die Anspannung auf den Rohstoffmärkten bestehen.
Wegen der verbesserten Marktsituation war die Dillinger Hütte in der Lage, im laufenden Jahr die Preise anzuheben und sieht auch für die kommenden Monate weitere Preiserhöhungen vor. Insgesamt schaffen die erfolgten Investitionen und bessere Marktbedingungen für 2011 gute Voraussetzungen für die Geschäftserwartungen der Dillinger Hütte, die mit einem deutlichen Anstieg der Umsätze und einem positiven Ergebnis rechnet.