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Saarlouis-Roden. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Franz Walter Steinmeier nahm zusammen mit Heiko Maas, dem Spitzenkandidaten der SPD im derzeitigen Landtagswahlkampf an einer Veranstaltung zum Thema Integration in der Rodener Kulturhalle teil.
Patrizio Maci begrüßte gemeinsam mit Hakan Gündüz und Giovanni Di Rosa die beiden Redner aus der Politik und die rund 130 Gäste, darunter viele italienische und auch türkische Mitbürger, im Konferenzzimmer der Kulturhalle in Roden. Er betonte „Integration und Bildung sind Themen, mit denen sich auch der Integrationsbeirat der Stadt Saarlouis intensiv beschäftigt“.
„Das Bildungssystem hat immer noch viele Lücken“, sagte Heiko Maas. Und hier müsse sich etwas ändern. Wichtig sei es, möglichst hohe Abschlüsse zu erreichen. Dazu brauche man eine bessere Qualität in den Klassenzimmern. Die Leistungsverdichtung durch die Einführung des G8 habe dazu geführt, dass es mittlerweile mehr Nachhilfeinstitute im Saarland gebe als weiterführende Schulen. „Der Bildungserfolg darf aber nicht davon abhängen, was die Eltern im Geldbeutel haben, sondern davon, was die Kinder im Kopf haben“, betonte Maas.
“In meiner Familie gab es weder ein Klavier noch eine Bibliothek“, sagte Steinmeier, der als erster in seiner Familie eine Hochschule besuchte. Das war nicht immer leicht, aber als Migrant habe man es noch schwerer. Steinmeier erinnerte daran, dass Deutschland seine Stabilität in der Krise auch den Migranten zu verdanken habe. „Wir haben sie Anfang der 60er Jahre gerufen, als uns die Arbeiter ausgingen“, erklärte Steinmeier. Es sei nicht einfach gewesen für die Männer, die damals ihre Heimat verließen und allein in ein Land gingen, dessen Sprache sie nicht verstanden. „Wir schulden ihnen Respekt und Verantwortung und ihren Kindern ein besseres Leben“, forderte Steinmeier. Dafür brauchen sie bessere Startbedingungen und „Gleichheit in der Bildung“, dafür stehe die SPD. Auch das Verbot der Doppelstaatsangehörigkeit sollte nochmals überdacht werden, denn für viele junge Menschen stelle dies einen besonderen Entscheidungsdruck dar.
Kritik äußerte der SPD- Fraktionsvorsitzende auch am Betreuungsgeld. Dieses führe dazu, dass gerade die Kinder, die eine frühkindliche Bildung brauchten, diese nicht erhielten. Abschließend plädierte Steinmeier für ein NPD-Verbotsverfahren und forderte zu Zuhörer auf, alles dafür zu tun, dass Rechtsradikale keine Chance mehr haben. (sb/red)