Saarländischer Hausärztetag 2015

Gesundheitsstaatsekretär Stephan Kolling: Sicherung der hausärztlichen Versorgung im Saarland durch gezielte Nachwuchsförderung

Anlässlich des morgigen saarländischen Hausärztetages sprach sich der saarländische Gesundheitsstaatsekretär Stephan Kolling für eine gezielte Nachwuchsförderung von Hausärzten im Saarland aus. „Wir müssen in den nächsten Jahren die richtigen Weichen mit Anreizen stellen, dass Mediziner den Weg in die hausärztliche Praxis einschlagen“.
„Hausärzte sind zentraler Steuerer und Lotse in der direkten medizinischen Versorgung und wichtiger Begleiter für die Patientinnen und Patienten. Ihre Kompetenzen in der Versorgung Älterer und Sterbender, ihr Überblick über die Krankheitsgeschichte und die familiären Hintergründe der Patientinnen und Patienten sind essentiell für die Vernetzung und Koordinierung von Gesundheitsleistungen“.
Kolling verwies darauf, dass der demographische Wandel auch an der Hausärzteschaft im Saarland nicht spurlos vorüber gehe. „Obwohl die Versorgungslage im Land immer noch relativ komfortabel ist, sehen wir schon heute, dass nicht jeder vakante Hausarztsitz wiederbesetzt werden kann. Daher müssen wir uns schon jetzt darüber Gedanken machen, wie wir eine ausreichende und wohnortnahe Versorgung insbesondere in den ländlichen Regionen in der Zukunft sicherstellen können“, sagte Kolling.
Die Nachwuchsgewinnung und die Etablierung innovativer Versorgungslösungen sind hier von entscheidender Bedeutung: „Im Saarland haben wir daher das Zentrum für Allgemeinmedizin mit finanzieller Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung im August letzten Jahres eingerichtet. Damit haben wir einen ersten wichtigen Schritt getan, um die Allgemeinmedizin sichtbar im Medizinstudium zu verankern“, erklärte der Staatssekretär. „Wir werden aber im Saarland noch einen Schritt weiter gehen und noch früher ansetzen: Bei der Auswahl der Studienbewerber.
Künftig muss neben der Abiturnote auch andere Auswahlkriterien wie beispielsweise die Angabe von Homburg als Ortspräferenz im Auswahlverfahren oder eine einschlägige Berufsvorbildung und die Teilnahme an organisierten Freiwilligendiensten eine Rolle spielen.
Außerdem muss auch über eine Aufstockung der Zahl der Medizinstudienplätze nachgedacht werden, so Kolling. Denn mit den derzeitigen Absolventenzahlen kann der Bedarf an medizinischer Versorgung auf längere Sicht nicht gedeckt werden. Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung müssen aber auch Alternativen, wie beispielsweise medizinische Versorgungszentren stärker in den Fokus gerückt werden. Dabei kann das medizinische Versorgungszentrum vorgelagert an stationäre Einrichtungen angesiedelt werden um so eine optimale und individuelle Versorgung zu etablieren.
Darüber hinaus verwies der Staatssekretär auf die steigende Bedeutung der medizinisch technischen Entwicklung. „Wir müssen auch im Saarland verstärkt auf Innovationen im Gesundheitswesen setzen und versuchen, neue technische Entwicklungen stärker zu nutzen und vorantreiben“. Das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (kurz E-Health-Gesetz) kann hier eine wichtige Grundlage bilden. Digitale Vernetzung kann Leben retten. Künftig soll mit der elektronischen Gesundheitskarte ein Medikationsplan gespeichert werden, der alle Informationen über die von Patienten angewendeten Arzneimittel enthält, dies bringt mehr Sicherheit in der Arzneimitteltherapie mit sich.
„Alles in allem sind wir, was die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung und die Steigerung der Attraktivität der Allgemeinmedizin angeht – verglichen mit dem Zustand vor 20 Jahren – auf einem guten Weg. Diesen Weg wird die saarländische Landesregierung auch weiter beschreiten, um für die saarländische Bevölkerung eine ausreichende und möglichst wohnortnahe Versorgung zu sichern“, betonte der Staatssekretär abschließend.

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