London-Olympiasieger Robert Harting beim 53. Pfingstsportfest

Rehlingen. Am Pfingstmontag findet das 53. Pfingstsportfest des LC Rehlingen im Bungertstadion statt. Über 200 Leichtathleten aus 30 Nationen und von allen Erdteilen demonstrieren die Bedeutung, die dieses Meeting genießt. Unter den Teilnehmern befinden sich Weltmeister, Olympiasieger und Lokalmatadore. Beim Pressetermin betonte Meetingdirektor Lutwin Jungmann „Dieses Sportfest ist das teuerste der Vereinsgeschichte und so stark mit Weltklasseathleten besetzt wie zuletzt 1984.
Im Jahr der Leichtathletik Weltmeisterschaften sind eine ganze Reihe spannender Wettkämpfe zu erwarten. Insgesamt stehen 15 Wettbewerbe auf dem Programm. Das Vorprogramm startet um 13 Uhr, das Hauptprogramm beginnt um 15 Uhr. London Olympiasieger . Beim Pressegespräch (v.l.) Meetingdirektor Lutwin Jungmann, Raphael Holzdeppe, stellvertr. Meetingdirektor Werner Klein
Zu den spannendsten Wettbewerben wird sicher das Diskuswerfen der Männer gehören, dass erstmals nach 32 Jahren wieder im Programm steht. Damals 1985 siegte mit Rolf Danneberg der Olympiasieger von 1984 in Los Angeles (USA). Aus dem Olympiajahr stammen auch die 66,66 Meter von Imrich Bugar aus der damaligen Tschechoslowakei, die bis heute als Stadionrekord im Rehlinger Bungertstadion gelistet sind. Auch am 5. Juni wird wieder ein deutscher Olympiasieger im Saarland zu Gast sein. Der Berliner Robert Harting feierte 2012 in London mit Olympiagold seinen größten Erfolg und wird am Pfingstmontag in die Saison einsteigen. Er wurde genau acht Tage nach dem Olympiasieg von Rolf Danneberg geboren und hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Angefangen mit den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin holte er drei WM-Titel in Folge, wurde zweimal Europameister, dreimal Sportler des Jahres in Deutschland und zählt mit seiner Bestleistung von 70,33 Metern zum elitären Kreis der 70-Meter-Werfer. Nach einer schweren Knieverletzung Ende 2014 gab er im vergangenen Jahr sein Comeback. Mit 68,04 Metern wurde er in Kassel zum neunten Mal Deutscher Meister bei den Aktiven und qualifizierte sich für seine dritten Olympischen Spiele. In Rio de Janeiro (Brasilien) scheiterte er von einem Hexenschuss ausgebremst leider schon in der Qualifikation und musste im Finale tatenlos zusehen, wie sein jüngerer Bruder Christoph den Olympiasieg holte. Das letzte große Ziel in der Karriere von Robert Harting sind die Heim-Europameisterschaften 2018 in seinem „Wohnzimmer“ in Berlin. In diesem Jahr gilt es sich aber zunächst für den aktuellen Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13 August), zu qualifizieren. Die geforderte WM-Norm von 65,00 Metern hat in der noch jungen Saison mit Martin Wierig erst ein deutscher Diskuswerfer übertroffen. Der WM-Vierte von 2013 und Olympiasechste von London führt die Jahresbestenliste mit 65,56 Metern an und ist genau wie weitere deutsche WM-Kandidaten in Rehlingen am Start. Zugesagt hat auch der Olympiadritte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01). Aus Australien reist der Olympiateilnehmer Matthew Denny an, der eine Bestleistung von 65,37 Metern zu Buche stehen hat.

Beim Speerwurf trifft Julius Yego auf starke deutsche Konkurrenz
Mit Spannung wird auch der Stabhochsprung der Männer erwartet bei dem Lokalmatador Raphael Holzdeppe, Weltmeister 2013 antritt und mit Tobias Scherbarth (Bayer Leverkusen) und Halleneuropameister Piotr Lisek (POL) auf starke Konkurrenz tritt. Spannung verspricht auch der Speerwurf der Männer, bei dem Überraschungsweltmeister Julius Yego(KEN) mit Johannes Vetter (LG Offenburg, Andreas Hofmann ((MTG Mannheim) und Lars Hamann (Dresdner Sportclub) auf starke deutsche Konkurrenz trifft. Aber auch die Laufdisziplinen sind gut besetzt. So sind über 100 Meter der Männer sechs Läufer am Start, deren Bestleistung zwischen 10.01 und 10,14 Sek, liegt. Über 400 m Hürden ist gleichermaßen eine starke Besetzung am Start mit Nicolas Bett (KEN), Weltmeister von 2015 Karim Hussein (SUI), Europameister von 2014. In diesem Lauf möchte Georg Fleischauer (LG Eintracht Frankfurt) eine gute Platzierung erreichen. Auch bei den weiteren Wettbewerben sind spannende Wettkämpfe zu erwarten.

Bei den Frauen dürfte das Hauptaugenmerk auf den 400 Metern der Frauen liegen, bei dem die Lokalmatadorin Laura Müller im Kampf um die Startplätze für die Weltmeisterschaft eine erste Duftmarke setzen möchte. Sie trifft dabei in einem stark besetzen Lauf unter anderen auf die deutsche Meisterin Ruth Spelmeyer (VfL Oldenburg) die Kenianerin Maureen Jelagat Mayio, die Portugiesin Catia Azevedo und die Weltmeisterin von 2011 Amantle Monzsho aus Botswana. Auch die weiteren Wettbewerbe der Damen lassen interessante Begegnungen erwarten, so dass sich ein Besuch im Bungertstadion allemal lohnt, zumal man in kaum einem anderen Stadion Leichtatletikstars so hautnah erleben kann.(Manuel/Red).

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