Herne holt im Kampf um den dritten Tabellenplatz auf
Saarlouis. Verdienter Sieg oder verdiente Niederlage, es kommt ganz auf den Blickwinkel an. Im Endeffekt waren sich beide Trainer einig Royals-Coach Hermann Paar sagte nach dem Spiel „Herne war heute besser und wir haben zu Recht verloren“! Der Herner Trainer Marek Piotrowski sagte „Unser Sieg war verdient“.
Das Spiel zwischen den Royals aus Saarlouis und dem Herner TC begann zunächst ziemlich ausgeglichen, die Hernerinnen führten mit 4:8, daraufhin ein kleiner Sturmlauf der Royals, die mit 12:8 in Führung gingen, dann die Retourkutsche der Gäste, Führungswechsel 12:13. Es folgte viertelübergreifend ein 10:0 Lauf der Saarlouiserinnen, 22:13 Führung, doch langsam setzte sich der besser besetzte Kader der Gäste durch, das zweite Viertel ging mit 15:20 an die Gäste, Pausenstand 33:33.
Dieser Stand signalisiert auf den ersten Blick, dass hier zwei gleichstarke Mannschaften einander gegenüberstehen, worauf auch die Nachbarschaft in der Tabelle hindeutet. Dieser Eindruck wurde nach der Pause revidiert, zumindest für diesen Spieltag. Die Mannschaft aus Herne legte los wie die bekannte Feuerwehr, Gästespielerin Kirsti Bellock war nicht mehr zu halten und legte 10 „Eier ins Nest“. Glänzend aufgelegt auch Nationalspielerin Sonja „Sunny“ Greinacher, die ihr Team nach vorne trieb. Wenn man nach sechs Minuten des dritten Viertels auf die Anzeigetafel schaute, musste man sich verwundert die Augen reiben, der Spielstand lag jetzt bei 39:55, bis zum Ende des Viertels wurde der Vorsprung auf 18 Punkte ausgebaut, Herne führte jetzt mit 43:61, kaum noch einholbar. Der gut besetzte Kader – Herne war mit 11 fast gleichstarken Spielerinnen angereist – ermöglichte Marek Piotrowski regelmäßig durch zu wechseln, während Hermann Paar nur acht Spielerinnen zur Verfügung standen, von denen Angela Tisdale von Anfang an angeschlagen war. Im Schlussviertel beschränkten sich die Hernerinnen auf eine aggressive Verteidigung, verwalteten ihre Führung und gingen schließlich als verdiente Siegerinnen vom Platz. So erstaunte es kaum, dass Gästetrainer Piotrowski seiner Mannschaft hohes Lob zollte und sagte: „Das war vom ganzen Team eine Topleistung. Jede Spielerin hat gekämpft und gefightet, alle haben einen guten Job gemacht. Saarlouis macht im Schnitt achtzig Punkte. Die Royals in eigener Halle unter sechzig zu halten, spricht schon für eine sehr gute Defense“.
Hermann Paar sagte : „Meine Mannschaft hat gekämpft, ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Dass Herne zu den stärksten Mannschaften der Liga gehört, wussten wir. Aber mit unserem engen Kader ist kaum mehr zu erreichen, insbesondere wenn verletzte oder kranke Spielerinnen ausfallen. Wir haben schon viele Spiele gewonnen und wir werden auch wieder gewinnen, wenn unser Team einigermaßen komplett ist“.
Die Viertelergebnisse im Überblick: 18:13, 15:20, 10:28, 13:12.
Die besten Trefferquoten hatten Portia Durrett und Sabine Niedola, die jeweils ein Double Double erzielten. Durrett mit 15 Punkten und 10 Rebounds, Niedola mit 10 Zählern und 13 Rebounds. Angela Tisdale kam auf 12 Punkte.
Für Herne waren Sunny Greinacher mit 20 Punkten und Haiden Palmer mit 18 Punkten am erfolgreichsten.
Am kommenden Wochenende findet ein weiteres Heimspiel statt: Die Halle Lions treten am 19.02. 17 um 15 Uhr in der Stadtgartenhalle an.