Die Päther Dickkäpp machten es ganz demokratisch: sie fragten das Publikum, „die Untertanen“ ob „se für enn paar Daah enn nauen Rathauschef mahnen“? Als Antwort war ein langgedehntes Jooooo! zugelassen. Und das kam denn auch. Aber das imponierte Bürgermeister Franz Josef Berg, der sich in die Maske des schwarzen Zorro zurückgezogen hatte, nicht besonders. Ebensowenig wie die „närrische Kampfmaschine“ Prinz Dirk und Prinzessin Sabine, die schon als Ersatz bereit stehe. Dabei sei vor allem die Prinzessin „wie ein richtiger Sturm“. Bürgermeister Zorro-Berg meinte dazu „Angschd hann eich net vor dem Sturm. Mein Leith steh mir treu zur Seit‘. Prinz Dirk fand noch einen Grund für die Entmachtung, denn der Bürgermeister habe gar den Bierstand im Rathaus abgebaut.
Alles half nichts, der Bürgermeiste gab nicht auf, so erschallte dann der Ruf an die Garden „Auf, auf ent Rathaus im Schweinsgalopp“. Der Ruf wurde gefhört, die Garden stürmtenlos und kehrten alsbald zurück mit dem abgesetzten Bürgermeister. Und der wurde in den fahrbaren Stadtkarzer verbracht. Ein Hafterleichterung wurde ihm gewährt: hübsche junge Damen waren seine Zellengenossen.
Der Stadtkarzer wird in den Umzug eingereiht der traditionell nach dem Rathaussturm durch die Dillinger Straßén zieht und auch diesmal wieder zahlreiche Besucher in die Stadt lockte. Rund 30 Gruppen und Wagen umfasste der Umzug diesmal, farbenprächtig und vielseitig. Themen wie „Die goldenen 20er Jahre“, die „Rocky Horror Picture Show“, „Himmel vs Hölle – Apokalypse Bistum“, Teller statt Tonne – Lebensmittel retten“, „Village People und die Helden vom Flachsfeld“, „Le rondine Veneziane“ oder „Diamonds Basketball“. Wie in jedem Jahr war auch diesmal der Prinzenwagen aus der Partnerstadt Creutzwald dabei mit Prinzenpaar und Elferrat. Ebenso natürlich das Dillinger Prinzenpaar Dirk I und Sabine II. Eingereiht in den Zug wie erwähnt auch der Stadtkarzer mit Bürgermeister Berg und seinem Gefolge. Der Wagen hatte das Motto „Zorro, armer Leute Held, hat hej selwa wenig Geld“! Musikalisch begleitet wurde der Umzug von den Musikvereinen Piano forte, dem Musikverein Dillingen Pachten und einer Samba Gruppe. Unterwegs gab es Infostände. So unterhielt beispielsweise am Gleisdreieck eine Live Musikgruppe. Interessante Informationen über die vorbeikommenden Fußgruppen und Wagen hielt hier Karsten Otto bereit. Ziel des Umzugs war auch in diesem Jahr die Römerhalle, wo dann zünftig gefeiert wurde.
Fastnacht in Dillingen 2020 – Impressionen vom „Fetten Donnerstag“ 2020, unserer Fotograf hat Bilder vom Rathaussturm und vom darauf folgenden Umzug durch Dillingen mitgebracht.