In Saarwellingen übernahmen Prinzessin Lisa I. und Prinz Thorsten III. die Macht

Bereits am Vormittag machten sich die alten und die jungen Greesen auf den Weg zum Rathaus. Entstanden ist dieser Angriff vor einigen Jahren, um Schülern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, aktiv an dem Spektakel teilzunehmen. Inzwischen finden um diese Zeit  Ferien statt, so mussten andere Lösungen gefunden werden. Ein Aufruf an die Jugendlichen vor Ort stieß nicht auf taube Ohren.

Aber der Angriff aufs Rathaus scheiterte, scheiterte ganz einfach, weil der Bürgermeister nicht auffindbar war. Aber Aufgeben kam nicht in Frage, deshalb wurde eine Rückkehr am Abend beschlossen. So geschah es dann auch. Gegen 19 Uhr rückte eine geballte Narrenschar gegen das Rathaus vor und forderte unter Führung von Prinz Thorsten und Prinzessin Lisa die Übergabe des Rathauses. Doch dazu war Bürgermeister Manfred Schwinn nicht bereit. Er hatte sogar den Präsidenten des Verbandes der Saarländischen Karnevals Vereine, Hans Werner Strauß, als Geisel genommen. Doch die Karnevalisten hatten im Gegenzug den Bürgermeister der tschechischen Partnerstadt, Roman Forst, ebenfalls als Geisel, so dass alsbald ein Austausch vereinbart wurde. Aber der Bürgermeister wollte trotzdem an den Schalthebeln verbleiben. So blieb denn der Narrenschar keine Wahl als gemeinsam mit den Greesen das Rathaus zu stürmen, und das gelang nach kurzer Gegenwehr – die Gardisten brachten den Bürgermeister als Gefangenen zur Bühne wo er dann symbolisch die Schlüssel zum Rathaus übergab. Das Prinzenpaar rief zum Feiern der Fastnacht auf und gab den Startschuss zum großen Höhenfeuerwerk, das traditionell die Eroberung des Rathauses weithin verkünden soll. Auch in diesem Jahr zauberten die Feuerwerker eine Vielzahl von Bildern an den Abendhimmel. Bevor der Sturm auf die Saarwellinger Narrenarenen begann, luden die Fastnachter zum Besuch des Saarwellinger Rosenmontagszuges auf, der gleichermaßen auf eine große und erfolgreiche Tradition zurückblicken kann.

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