50 Jahre für Bildung und Begegnung – eine Ausstellung zum Jubiläum der Volkshochschule Saarlouis

Saarlouis. Seit 1962 bietet die Volkshochschule in Saarlouis ein Forum für Bildung und Begegnung. Zur Feier des 50-jährigen Jubiläums in der Kaserne VI wurde eine Ausstellung über die Entwicklung der vhs zusammengetragen, die jetzt während der üblichen Öffnungszeiten in der Rathaus-Galerie Saarlouis zu sehen ist. Die vhs-Dozentinnen Sandra Pohl als Kuratorin und Olga Dick als wissenschaftliche Mitarbeiterin haben hierfür gemeinsam mit vhs-Leiterin Gertrud Jakobs und der Pädagogischen Mitarbeiterin Dorothea Gratz Dokumente und Programmhefte aus 50 Jahren aufgearbeitet. Gegründet wurde die vhs Saarlouis aus ehrenamtlichem bürgerschaftlichem Engagement heraus auf Initiative von Gerold Kratz, der über lange Jahre auch der Erste Vorsitzende des Volkshochschule Saarlouis e.V. und Leiter der Einrichtung war. Entsprechend dem in der Satzung definierten Bildungsauftrag stehen in den frühen Jahren Angebote der allgemeinen und politischen Bildung, Geisteswissenschaften, Kunst und Kultur im Vordergrund. Mit der Verschiebung des Weiterbildungsbedarfs und vor allem aufgrund einer massiv angewachsenen Nachfrage nach berufsbezogenen Bildungsmaßnahmen, insbesondere EDV- und Sprachkursen sowie Gesundheitsbildung, stießen die ehrenamtlichen Strukturen an ihre Kapazitätsgrenzen. Im Jahr 1989 wurde die vhs daher organisatorisch und institutionell in die Verwaltung der Kreisstadt Saarlouis integriert, mit hauptamtlichen Mitarbeitern und professionalisierten Arbeitsstrukturen. ausstellung-50-jahre-vhs858

Gerold Kratz begleitete die Entwicklung der vhs bis in die jüngste Vergangenheit als Mitglied des Beirats. Die Leitung der vhs wurde Thomas Martin übertragen. Dorothea Gratz Seite steht ihm seit 1991 als pädagogische Mitarbeiterin zur Seite. Mit drei hauptamtlichen Kräften – Leiterin, pädagogischer Mitarbeiterin, Verwaltungskraft – und rund 120 nebenamtlich tätigen Kursleitenden und Referenten wickelt die vhs heute jährlich 550 – 600 Kurse, Seminare, Vorträge und Studienfahrten mit insgesamt ca. 10.000 Unterrichtsstunden für 7.000 – 7.200 Teilnehmende ab.
Namhafte Autoren besuchen die vhs im Lauf der Jahre für Lesungen oder Vorträge, Studienreisen führen zu Zielen in nah und fern. Alltagspraktische Kurse vermitteln Kenntnisse zur Wartung des Autos ebenso wie das Selber-Nähen von Kleidung. Wie sich das Bildungsangebot der vhs im Lauf der Jahre bedarfsorientiert verändert, lässt sich anhand der Entwicklungen in den Bereichen EDV und Deutsch als Fremdsprache besonders deutlich aufzeigen: Während sich in den Anfangsjahren "Grundlagen der EDV" auf die Einführung in die Lochkartentechnik bezog, geht es dabei heute vor allem um MS Windows und seine Anwendungen. Deutschkurse tauchten erstmals als "Deutsch für Italiener" in den 1960er Jahren im Programm der vhs auf. Aber erst Ende der 90er Jahre kann das Angebot dauerhaft angeboten werden. Mit der Novellierung des Zuwanderungsgesetzes im Jahr 2005 weitet die vhs Saarlouis den Programmbereich "Integration und Einbürgerung" erheblich aus und hat sich seither einen Namen als Beratungs- und Schulungseinrichtung für Migranten gemacht mit einem breiten Spektrum von Integrations- und weiterführenden Deutschkursen sowie flankierenden zusätzlichen Beratungsleistungen.
In den letzten Jahren hat die vhs ihr Profil als die kommunale Bildungsinstitution in Saarlouis geschärft. Die Programmstruktur orientiert sich heute an den demografischen Perspektiven der Stadt und konzentriert sich besonders auf die Themengebiete Stadtgeschichte und –kultur, Sprachen und Integration, Berufsbildung und EDV, Kunst und Kultur, Elternservice und junge vhs, Angebote für Senioren sowie Gesundheit.

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