Losheim. Erstmals in Losheim zu Gast war die Kabarettgruppe „Die Stichlinge“ mit ihrem aktuellen Programm „Wat en Durjenanner“.
Zu der vierköpfigen Gruppe gehören Gerhard Bedersdorfer, der literarische Kopf der Gruppe, von dem auch die meisten Texte stammen. Er macht dem Namen der Truppe alle Ehre: er stichelt und ist zuweilen mit seinen Kommentaren auch bissig, er zeichnet und überzeichnet, hält der Gesellschaft den Spiegel vor, übt Sozialkritik und nutzt seine Stacheln warnend und verdeutlichend zumeist aber mit einem gewissen Schalk.
Bärbel Schneider nicht nur Kabarettistin, sondern auch Schauspielerin, kann urkomisch sein und doch haben ihre Beiträge oft einen erstaunlichen Tiefgang, jenseits der vordergründigen Komik.
Hajo Becher tritt häufig im Duett mit Bärbel Schneider auf, aber auch Solo schlüpft er in erstaunlich viele Rollen und sagt dem Besucher manches als Gag, über das sich das Nachdenken lohnt. Peter Bennoit, der Chansonier mit der gewaltigen Stimme drückt manches musikalisch aus. Auch seine Beiträge sind häufig hintergründig und zwingen zum Nachdenken.
In manchen Beiträgen werden Ereignisse der Gegenwart mit Gegebenheiten der Vergangenheit verglichen, die Ähnlichkeiten fallen oftmals erschreckend aus – man sieht die kahlgeschorenen Köpfe und hört die Nagelstiefel förmlich, vor dem geistigen Auge natürlich. Oder man denkt an schwarzgewandete Vollbartträger, für die morden der religiösen Weisheit letzter Schluss ist. Oder es werden „Wahrheiten“ entlarvt, die manche Politiker verkünden. Oder es heißt musikalisch „Die Gedanke sind frei“… oder sind sie es doch nicht?
Der Bundestag wird besucht und über die Kuppel nachgedacht, bei „Fielmann“ denkt man nicht unbedingt an den Optiker. Am Ende dann in der Zugabe „Überall ist Babylon“, Sprachgewirr und Flüchtlingsleid…Viel Beifall gab es, aber auch viele nachdenkliche Gesichter. Oder um es mit den Worten von Bürgermeister Lothar Christ zu sagen, der unter den Gästen im Bistro im Park der Vierjahreszeiten weilte, „Die Stichlinge bringen es auf den Punkt, in vielen Punkten haben sie ja Recht, manches köstlich in Witz verpackt“.
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