Der „Gartenflüsterer“ kommt

Integrierter Pflanzenschutz ist das Thema der Bezirksversammlungen des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine in Merzig-Wadern

Merzig-Wadern. Der „Integrierte Pflanzenschutz“ ist das Thema der diesjährigen Bezirksversammlungen der Obst- und Gartenbauvereine Merzig-Wadern. Hierzu hat Vorsitzender Alois Engeldinger einen besonders interessanten Referenten eingeladen: den in Fachkreisen als „Gartenflüsterer“ bekannten Gärtnermeister Axel Neulist aus der Schweiz. Die Versammlungen finden statt am Montag, 10.März, im Gasthaus Ponter Hausbrauerei in Merzig-Besseringen (gegenüber Haltepunkt Bundesbahn) und am Dienstag, 11. März, im Pfarrheim in Wadrill, jeweils um 18:30 Uhr. Auch Nichtmitglieder sind willkommen. Eintritt wird nicht erhoben, man freut sich jedoch über Interesse an der Mitgliedschaft in einem der 47 Ortsvereine in Merzig-Wadern.
6969 "Gartenflüsterer" Axel Neulist  kommt„Gartenflüsterer“ Neulist hat seinen Ruf erworben durch sein Engagement und seine Erfolge im Bereich des Natur und Umwelt schonenden Pflanzenschutzes. Er arbeitet nicht mit der „chemischen Keule“, ist vielmehr Verfechter von vorbeugenden Maßnahmen, die der Gesunderhaltung der Pflanzenwelt dienen. Und sollte das zielgerichtet vorbeugende Vorgehen nicht ausreichen, kommen bei Neulist „heilende“ Maßnahmen zum Einsatz, die an die Behandlung kranker Menschen und Tiere erinnern, z.B. Stärkung des Immunsystems und Homöopathie, aber auch Verwendung von nützlichen Insekten. „Integrierten Pflanzenschutz“ nennt Neulist ein System von Handlungen, die bei der richtigen Sortenwahl für dafür tauglichen Gartenböden anfängt, dafür geeignete Einkaufsquellen braucht und qualifizierte Ernährung und Pflege voraussetzt. Werden diese Regeln eingehalten und die Pflanze fühlt sich wohl, bedarf es zumeist keiner chemischen Pflanzenschutzmittel. Neulist schwört darauf, dass es hierzu keines Studiums bedarf und nennt innerhalb seines Vortrags Tipps und Tricks, dass auch der Laie im integrierten Pflanzenschutz zurechtkommt.
Das Thema wurde in den letzten Jahren umso interessanter als die vormals in den Regalen der Baumärkte vorhandenen chemischen Pflanzenschutzmittel im Zuge schärferer Gesetze zum Schutz von Gesundheit und Umwelt nach und nach verschwinden und schonenden Mitteln Platz machen, deren Einsatz jedoch nur von Erfolg gekrönt ist, wenn sie gezielt und im richtigen Moment eingesetzt werden. Insoweit erfordert auch der „konventionelle“ Pflanzenschutz mit Chemie immer mehr Fachkenntnis und muss gelernt sein. Neulist entfacht insoweit keinen „Glaubenskrieg“. Er sieht einen Platz für die Chemie im Garten, allerdings nur als „letzte Option“, wenn schonende Maßnahmen nicht mehr helfen, und nur wenn sie in der notwendigen Menge fachlich richtig eingesetzt wird.Anlässlich der Bezirksversammlungen wird Vorsitzender Engeldinger auch Informationen zu den weiteren Aktionen des Verbandes bekannt geben, so auch zum Tag der offenen Gartentür, zum Gartenwettbewerb, zu den Lehrfahrten und weiteren Fachvorträgen, darunter die Veranstaltung „Lila Tomate“ im Spätsommer.

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